CLICK n o d r a t a B y r o g e r G © | r e t a e h T r e n r e z u L , s s e e m T i l : r e v o C JUNI 2017 FOTOSTIFTUNG SCHWEIZ | DOMINIC NAHRKUNSTMUSEUM APPENZELL | FRAGEN?ERBPROZENT KULTUR | ERSTE VERGABEINTERVIEW | BRUNO DECKERTDas erste multimediale Kulturmagazin der Schweiz. Ein Projekt von arttv.ch
MANUAL CLICK das multimediale eMagazin So geht's!
Liebe CLICK-Leserinnen und Leser Bald sind Sommerferien und es ist sicherlich mehr als legitim, sich an irgend einem Strand auszuruhen und einfach NICHTS zu machen. Zur Ruhe kommen - und dabei erst noch ganz viel Kraft tanken - kann man aber auch wesentlich spannender und anregender. Darum haben wir Ihnen in diesem CLICK eine ganze Reihe von Kunstausstellungen zusammengetragen, die wahre Kraftorte des Lebens sind. Etwa das Museum Bruder Klaus in Sachseln, das Kunstmuseum Thurgau in der Kartause Ittingen, das Kunstmuseum Appenzell oder das Kloster Magdenau im Untertoggenburg, das sich erstmals der zeitgenössischen Kunst öffnet. Sie alle bieten nicht nur herausragende Kunst sondern sind zugleich auch wunderbare Ausflugsziele, die eine sommerliche Reise wert sind. Zugegeben, diese CLICK-Ausgabe ist stark kunstlastig. Sie werden unsere Tipps aber zu schätzen wissen, wenn Sie an heissen Tagen durch die kühlen Hallen unserer ausgewählten Ausstellungen schlendern: Vom Kunstmuseum Basel bis hin zur Kunsthalle Luzern. Wer es lieber kommerzieller mag, geht nach Basel. Die Art Basel, die Liste oder die Rhy Art feiern die Kunst als Markt. Auch das ist natürlich ebenso legitim wie der eingangs erwähnte Sandstrand als Traumdestination. Mit besten Grüssen Felix Schenker, arttv Chefredaktor i i l s n Z e g n I © EDITORIAL | KRAFTORTE KUNST
L U Z E R N E R T H E A T E R T A N Z 2 4 : T I M E L E S S Fotos zum Artikel: © Gregory Batardon
Intimste Ruhe bis hin zu imposanter Rhythmik. Das Herz pocht vor Energie, lacht vor Freude und schmerzt vor Liebe. Das Theater Luzern zeigt drei Tanzstücke, die man einfach sehen muss.
Unsichtbare Kräfte Der dreiteilige Tanzabend «Timeless» vereint die Arbeiten zweier Nachwuchschoreographen mit dem herausragenden Duett «A Picture of You Falling» der preisgekrönten Choreographin Crystal Pite, das 2010 im Rahmen der abendfüllenden «The You Show» am Frankfurter Künstlerhaus Mousonturm uraufgeführt wurde. Wie bereits in vorangegangenen Werken betreibt die Kanadierin eine faszinierende künstlerische Recherche über die unsichtbaren Kräfte, die Körper und Geist manipulieren, und setzt die Erkenntnisse in ihrer eigenen märchenhaften Erzählweise um. So inszenierte sie ein sensibles Duett zwischen Mann und Frau, das im Zusammenwirken mit den präzise gesetzten minimalistischen Lichtkegeln eine ungeheuerliche Dichte entwickelt. «Tanz Luzerner Theater» ist die erste Kompanie in der Schweiz, der Crystal Pite mit «A Picture of You Falling» eines ihrer Werke anvertraut. Frisches Blut Die jungen Talente Bryan Arias und Po-Cheng Tsai stellen sich hingegen mit neu erarbeiteten Stücken vor. Beide sind erfolgreiche Teilnehmer choreographischer Wettbewerbe. Letzterer wurde 2015 bei der renommierten «Copenhagen International Choreography Competition» mit dem erstmals vergebenen Luzerner Produktionspreis ausgezeichnet, der Po-Cheng Tsai nun diese Uraufführung ermöglicht. Der junge Amerikaner Bryan Arias gibt mit einem Ensemblewerk ebenfalls sein Debut am LT. Er tanzt seit 2012 in Crystal Pites Ensemble «Kidd Pivot» und steht nun als talentierter Nachwuchschoreograph zusammen mit seiner Mentorin auf einem Programm. ARTTV VIDEO Tanz 24: Timeless | «A Picture of You Falling» von Crystal Pite sowie Uraufführungen von Bryan Arias und Po-Cheng Tsai | Luzerner Theater | bis 15. Juni 2017WEBSITELUZERNER THEATER
n h e o H o g n I @ l e k i t r A m u z s o t o F LUZERNER THEATERIN 80 TAGEN UM DIE WELT
Ein Musicalabend erdacht und inszeniert von Martin G. Berger, inspiriert von dem Roman «In 80 Tagen um die Welt» von Jules Verne. Mit Musik aus dem Golden Age des Musicals wird von Nostalgie erzählt und dem Wunsch, in einer Welt zu leben, in der man noch ein Held sein kann. Eine regelrechte Slapstick- Orgie, rasant und sehr, sehr witzig.
Frei nach Jules Verne Wie reist man möglichst schnell um die Welt? Professor Phileas Fogg baut an einer Zeitmaschine – doch die Fachwelt lacht ihn nur aus, bezeichnet ihn gar als Hinterwäldler! Ein Vorwurf, den Fogg nicht auf sich sitzen lassen kann. Wutentbrannt wettet er, mit seinem Assistenten Passepartout in achtzig Tagen um die Welt und durch die Zeit zu reisen und mit massenhaft Beweisfotos und Filmmaterial zurückzukehren. Als er feststellen muss, dass seine Maschine tatsächlich nicht funktioniert, ist guter Rat teuer. Zum Glück gibt es seinen gerissenen Assistenten, der ihn retten kann! Passepartout braucht dafür nur eine Kamera und eine gehörige Portion Aberwitz. Denn: Da haben wir den Suez-Kanal – Fogg und Passepartout posieren davor – aber Achtung, ähnelt er nicht der Reuss? Und wie kommt der Pilatus in die Rocky Mountains. Erstaunlich. Doch eigentlich auch wieder nicht, denn auch hier zeigt es sich erneut: Luzern ist einfach international!
Samstag, 22. April / 20:00 / Bernhard Theater TOP GUN MIT LIVE- SYNCHRONISATION VON «KRAUT_PRODUKTION» TRAILER Fogg und Passepartout erfinden ihre Welt, ihre Realität, ihre Fakten gleich selber – und dies in einem solchen Tempo, dass man nicht mehr weiss, was Fantasie und was Realität ist. SRF Luzerner Theater | In 80 Tagen um die Welt | Ein Brass-Musical nach Jules Verne | Inszenierung und Buch: Martin G. Berger | bis 18. Juni 2017WEBSITELUZERNER THEATER
Seit über fünfzig Jahren sind die Aufführungen des Alvin Ailey American Dance Theater ein Sinnbild für Lebensfreude. Zum Auftakt ihrer sechswöchigen Tournee im deutschsprachigen Raum gastiert die international äusserst erfolgreiche Tanzcompany vom 25. bis 30. Juli 2017 in Basel. MUSICAL THEATER BASEL ALVIN AILEY AMERICAN DANCE THEATER
Piazzolla Caldera Im Zentrum des Programms steht Alvin Aileys Meisterwerk Revelations. Der Klassiker aus dem Jahr 1960 führt tief in den Süden Amerikas und zelebriert das afroamerikanische Erbe in Bildern von zeitloser Schönheit und Eleganz. Im Rahmen des vierteiligen Abends zeigt die Company weitere Werke ihres umfangreichen Repertoires. Neben Revelations gelangen Takademe von Robert Battle, Open Door von Ronald K. Brown sowie die Schweizer Premiere von Paul Taylors Piazzolla Caldera zur Aufführung. Das weltberühmte Ensemble mit über dreissig Tänzerinnen und Tänzern wird damit erstmals seit zwanzig Jahren wieder in Basel zu erleben sein. ARTTV VIDEO Musical Theater Basel | Alvin Ailey American Dance Theater | 25. bis 30. Juli 2017WEBSITEMUSICAL THEATER BASEL
Artistinnen und Artisten aus Europa und der Schweiz bringen am cirqu'6 Festival für aktuelle Zirkuskunst das Publikum zum Lachen, Heulen oder Nachdenken. Freuen Sie sich auf Einblicke in eine magische, faszinierende Welt. Geboten werden verschiedenste Spektakel – von klassisch bis zu experimentell. FESTIVAL FÜR AKTUELLE ZIRKUSKUNST
AITAL5 ©Raynaud de Lage
Zehn Tage zeitgenössischer Zirkus cirqu‘, das Festival für aktuelle Zirkuskunst, lässt sich in keine Schublade stecken. Die Artistinnen und Artisten aus Europa und der Schweiz entführen das Publikum in eine magische, faszinierende Welt. Sie bauen und werfen, klopfen und schwingen, fliegen und balancieren, trillern und schweben und bringen mit unterschiedlichen Accessoires das Publikum zum Lachen, zum Heulen oder zum Nachdenken. cirqu‘6 zeigt in und um die Alte Reithalle in Aarau unterschiedliche Stücke für Jung und Alt, Frau und Mann, Szenenkennerin und Spektakelliebhaber. Bereits zum dritten Mal in Folge steht Aarau im Zentrum des zeitgenössischen Zirkus. Während zehn Tagen sind auf den Bühnen der Alten Reithalle und deren Umgebung über dreissig Vorstellungen zu sehen, die unterschiedlicher nicht sein können, die aber das Label zeitgenössischer Zirkus eng verbindet. La Cosa - Claudio Stellato Company - ©Massao Mascaro
Entführung in eine magische Welt Das Festival eröffnet mit einem Spektakel der besonderen Art: Die französische Zirkusfanfare Circa Tsuica und die Stadtmusik Aarau verbünden sich und verwandeln die Aarauer Altstadt zur Bühne: Menschliche Pyramiden, velofahrende Menschentürme und gutgelaunte musikalische Ein- und Zwischenfälle laden zum Auftakt des Festivals. Vor der Reithalle stellt Cirque Aïtal, hierzulande bekannt durch ihre Tournee mit dem Zirkus Monti und ihrem Gastspiel am Theaterspektakel, ein Zirkuszelt auf. Klein, fein und nahe bei den beiden Artisten, die ungleicher nicht sein könnten: der gutmütige Koloss und das elfenhafte Wesen lassen traditionelle Zirkustechniken auf poetisch-komische Einfälle treffen, mischen elegantes akrobatisches Können mit Slapstick und stellen all dies in den Dienst ihrer kleinen Geschichte. Zirkus mit dem Geruch nach Sägemehl sorgt für leuchtende Augen bei der ganzen Familie. Am anderen Ende des Spektrums ist «Black Regent» von Iona Kewney anzusiedeln. Die Ausnahmekünstlerin verbiegt, verformt und verknotet sich. Ihre grenzenlose Energie, ihre Körperbeherrschung und Beweglichkeit führen zu einem unbändigen Ergebnis.
Iona Kewney: Black Regent @Tom Van Nuffel
Zauberei, Körperskulpturen und eine Bühne voller Holzscheite Plastiksäckchen, ein Abfallprodukt? Nicht für die Compagnie Non Nova: Sie verwandeln diese in kleine Männchen mit wundersamen Eigenleben und lassen sie miteinander kämpfen, fliegen und agieren. An einem Föhnnachmittag ist eine halbstündige Zauberei, die Kinder und Erwachsene begeistert und zum Mitschweben anregt. Ein geschorener Schädel, ein langer Nacken – ein nackter Mann mit klobigen Schuhen und Boxhandschuhen. ANECKXANDDER schafft aus seinem Körper immer wieder neue Skulpturen und rückt seine Bewegungen auf ungewohnte Weise in den Blick des Publikums. Eine Bühne voller Holzscheite, rhythmusklopfende Beile und vier Männer in Anzügen, wie passt das zusammen? Mit vollem Körpereinsatz lotet «La Cosa» die Möglichkeiten des urtümlichen Materials aus und beweist, dass Geruch, Klang und pure Schönheit auch auf der Bühne archaisch anrühren. Das Festival bietet auch jungen Künstlerinnen und Künstlern eine Plattform. Dies geschieht in Form von sogenannten «Cartes Blanches», die ihnen vollkommen freie Hand lassen. Ob Roue Cyr, Körperarbeit oder Diabolo – die Cartes Blanches lassen Platz für unkonventionelle Ansätze. TRAILER cirqu'Aarau | cirqu'6 Festival für aktuelle Zirkuskunst | Künstlerische Leitung: Roman Müller | Alte Reithalle und Umgebung | 16.–25. Juni 2017WEBSITECIRQU‘AARAU
© Alle Fotos des Artikels: Dominic Nahr FOTOSTIFTUNG SCHWEIZDOMINIC NAHR
Seine Bilder sind brutal und schön zugleich, Leben und Tod liegen beieinander. Die Fotografien von Dominic Nahr werden in den Redaktionen der Weltpresse geschätzt. Aber erst in Ausstellungen entfalten die Bilder des gebürtigen Appenzellers ihre volle Kraft.
Fotojournalist ohne Wenn und AberSeit zehn Jahren berichtet der 33-jährige Dominic Nahr von den Krisenherden dieser Welt. Seine Fotos erscheinen in Time Magazine, National Geographic Magazine oder Stern. Er wurde mehrfach ausgezeichnet und ist unter anderem Preisträger eines World Press Photo Awards. Seitdem er 2009 seinen Wohnsitz nach Nairobi verlegt hat, konzentriert er seine fotografische Arbeit auf den afrikanischen Kontinent.
Instabile afrikanische Staaten In «Blind Spots» zeigt Dominic Nahr Fotografien aus dem Südsudan, Somalia, Mali und der Demokratischen Republik Kongo, vier Staaten deren systemische Probleme in der Kolonialgeschichte verwurzelt sind und fragt nach dem Stellenwert der Fotografie im medialen System und bei der Darstellung von Not und Schrecken. Ausserhalb des tagesaktuellen Zusammenhangs betrachtet, beeindrucken Nahrs Bilder durch ihre Sprache und die bewusste Gestaltung. Doch wie schön darf ein schreckliches Bild denn sein?
ARTTV VIDEO Dominic Nahr | Blind Spots | Fotostiftung Schweiz | Winterthur | bis 8. Oktober 2017 WEBSITEFOTOSTIFTUNG SCHWEIZ
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Richard Serra | Prisoner’s Dilemma | 1974 | Black and white, sound, 60 min | Museum of Modern Art, New York KUNSTMUSEUM BASEL
RICHARD SERRA Der US-Künstler Richard Serra wird vor allem mit seinen monumentalen Stahlplastiken assoziert. Das Kunstmuseum Basel legt den Fokus nun erstmals auf sein filmisches Werk, welches eine ganze Generation von Filmschaffenden beeinflusst hat.
Richard Serra | Still from “Hands Tied” | 1968 | 16 mm film | Courtesy of Richard Serra
Komplexe ästhetische Erfahrungen Richard Serra, geboren 1938 in San Francisco, zählt zu den einflussreichsten Künstlern der Gegenwart. Seine bekanntesten Werke sind die monumentalen Stahlskulpturen, mit denen er seit den 1970er- Jahren immer wieder öffentliche Debatten provoziert – so auch in Basel, wo er auf dem Theaterplatz mit seiner Skulptur «Intersection» einen markanten Akzent gesetzt hat. Die von Serra hervorgebrachten Strukturen und Skulpturen lösen komplexe ästhetische Erfahrungen aus, die das Verhältnis des Menschen zu seiner Umgebung – sei diese gebauter, urbaner oder landschaftlicher Natur – und seine Wahrnehmung der Welt direkt betreffen. Fokus auf das filmische Schaffen Die Ausstellung im Kunstmuseum Basel legt nun den Fokus auf sein filmisches Schaffen, das seit den Anfängen 1968 bedeutende Impulse für den künstlerischen und experimentellen Umgang mit beiden Medien geliefert hat. Serra hat nicht zuletzt auch eine Reihe von Personen in sein filmisches Schaffen einbezogen, die im Bereich der Kunst- oder Filmgeschichte ihre eigene Bedeutung erlangt haben, beispielsweise Joan Jonas, Nancy Holt oder Babette Mangolte.
Die sehr sehenswerte Basler Ausstellung zeigt eine bisher wenig beachtete Seite im Werk Serras.
Zum ersten Mal Die Ausstellung versammelt sechzehn Filme und Videos, die Richard Serra zwischen 1968 und 1979 angefertigt hat. Alle Werke können im Originalformat betrachtet werden. «Richard Serra: Films and Videotapes» ist die erste Ausstellung, die in solch umfassender Weise dem gesamten filmischen Schaffen Serras gewidmet ist. Denn obwohl diese Werke von der Kunsttheorie als bedeutende Komponente in Serras OEuvre betrachtet werden, sind sie als ein Richard Serra | Steel mill / Stahlwerk | 1979 | 16 mm, black and white, sound, 29 min zusammenhängender Werkkomplex im Ausstellungsbetrieb relativ unterrepräsentiert geblieben – was möglicherweise dem Umstand geschuldet ist, dass es schwierig ist, 16mm-Filmmaterial über einen längeren Zeitraum konstant zu präsentieren. Dem Kunstmuseum Basel aber erscheint es wichtig, dem bewegten Bild in Serras Werk eine Bühne zu geben. DOKUMENTATION | 28 min «Richard Serra – Films and Videotapes» | Kunstmuseum Basel | bis 15. Oktober 2017WEBSITEKUNSTMUSEUM BASEL
KUNSTMUSEUM | KUNSTHALLE APPENZELL
«DIE ANTWORT IST DAS UNGLÜCK DER FRAGE» HEINRICH GEBERT KULTURSTIFTUNG Die Kunst soll Fragen aufwerfen, Museen Antworten liefern: «Die Antwort...» «...ist das Unglück der Frage», so heisst eine zweiteilige Ausstellung in Appenzell. Sie bringt den reichen Schatz von Stiftungsgründer Heinrich Gebert zur Geltung.
Hans Arp Croissance – Wachstum; 1938/1960 Bronze; 109 x 36 x 43,5 cm Stiftung als GlasperlenspielAus Sicht des Kurators Roland Scotti sollen aber mindestens Museen Antworten liefern. «Was ist ein Museum?» – das zeigt ein Ende März eröffneter erster Teil in der Kunsthalle Ziegelhütte unter dem Titelfragment «Die Antwort ist…» auf. Im Erdgeschoss werden die Arbeiten von Maler Carl Walter Liner und von Plastiker Erwin Rehmann vorgestellt. Im ersten Obergeschoss werden die programmatischen Möglichkeiten und Entwicklungen der Stiftung, ihre Zukunft, anhand von Schenkungen und Ankäufen angedeutet – im Zentrum steht dabei eine 2016 erfolgte Schenkung des Bildhauers Selim Abdullah. Das 2. Obergeschoss stellt die Institution als Teil des kulturellen «Glasperlenspiels» (Hermann Hesse) vor: als Archiv, Wissens- und Vermittlungsort.Von Arp bis ZodererDer zweite Teil der Ausstellung «… das Unglück der Frage», ist derzeit im Kunstmuseum Appenzell zu sehen. In den zehn Kabinetten wird anhand einer Auswahl aus der mehr als 1000 Werke umfassenden Sammlung die Kunstgeschichte der Moderne seit 1890 reflektiert. Wunderbare Einzelbeispiele – von Hans Arp bis Beat Zoderer – lassen Stilbegriffe wie Spätimpressionismus, Symbolismus, Konkrete Kunst, Expressionismus, Neoavantgarde oder Postmoderner Individualismus lebendig werden.
Ernst Ludwig Kirchner Ringer (Schwinger) in den Bergen (Sertigdörfli), 1926 Öl auf Leinwand, 167 x 125 cm Äh…?«Gute Frage!» – mit einem solchen Lob überspielen Befragte im Alltag manchmal ihre Unwissenheit. Eine vorschnelle Antwort zu verhindern, ist in der Kunst geradezu ein Muss: Bewegende Werke müssen sich einer raschen Deutung entziehen. Der Kurator der beiden Kunstmuseen in Appenzell, Roland Scotti, sagt: «Kunst soll bewirken, dass wir uns Fragen stellen.» Schriftsteller Maurice Blanchot brachte es so auf den Punkt: «Die Antwort ist das Unglück der Frage». Aus dem – manchmal Novalis zugeschriebenen – Fragement ist nun ein Ausstellungstitel geworden.Sammlungs-SchätzeMit der zweiteiligen Ausstellung ehrt die Heinrich Gebert-Stifungt ihren Gründer. Dieser wurde vor exakt 100 Jahren geboren. Zunächst geht es um Ursprung und Zweck der von Mäzen Heinrich Gebert gegründeten – und nach ihm benannten – Stiftung. Dabei kommen ausgewählte Schätze aus der umfangreichen Sammlung zur Geltung.
Gustave Buchet Komposition, 1926 Öl auf Leinwand, 130,5 x 89,5 cm ARTTV VIDEO WEBSITEHEINRICH GEBERT STIFTUNG«Die Antwort ist…» «..das Unglück der Frage» – Die Sammlung der Heinrich Gebert Kulturstiftung im Dialog I & II. Bis Sonntag, 12. November 2017 I Kunsthalle Ziegelhütte, Ziegeleistrasse 14 und Kunstmuseum Appenzell, Unterrainstrasse 5, 9050 Appenzell
KUNSTMUSEUM THURGAU SKULPTUR LOOP Wie hängen kreisende Gedanken in den Köpfen von Mönchen und kopfloser Adrenalinrausch zusammen? Die Skulptur LOOP des Künstlerduos Bildstein I Glatz entzieht sich einer schnellen Deutung. Und schickt die Betrachter beim Interpretieren quasi in eine Endlosschlaufe.
© Kunstmuseum Thurgau | Bilder zum Artikel Bildstein | Glatz
Spektakuläre Kunst: Das Künstlerduo Bildstein I Glatz scheut weder Zeit noch Materialaufwand.
Internationales Duo Volle drei Jahre wird die Skulptur LOOP des österreichisch-schweizerischen Künstlerduos Bildstein I Glatz die Umgebung der Kartause Ittingen bereichern. Bis 2020 soll das Objekt, das aussieht wie ein Doppellooping einer nicht brauchbaren Achterbahn, auf der Wiese vor dem Kloster stehen. Einerseits erinnert das knapp 15 Meter hohe Konstrukt aus Holz und Aluminium mit seiner spektakulären Form und den starken Farbkontrasten an Vergnügungsparks und an die Sport- und Freizeitindustrie. Andererseits könnte man darin ein Sinnbild für die selbstvergessenen, kreisenden Gedanken der einstigen Klosterbewohner sehen. Die Kartäuser führten über vierhundert Jahre lang ein zurückgezogenes Leben in Gebet und Meditation. Aber es gibt noch mehr Anspielungen: die DNA-Helix, das mathematische Modell des Möbiusbandes. Denkfigur oder Konsumkritik? Versenkung oder Entrückung? Es stellen sich neue und alte Fragen – nach Spiritualität und zeitgenössischem Spektakel, nach der Sinnhaftigkeit der Leistungsgesellschaft und Selbsterkenntnis. Minigolf-Anlage mit Hindernissen Matthias Bildstein (Wien) und Philippe Glatz (Kreuzlingen) schufen bislang mehrere überdimensionale Konstruktionen und Gemälde in öffentlichen und musealen Räumen. So etwa «So weit das Budget reicht» (2009, Arbon) und «Umlenker» (2012, Schnepfau). Ausserdem schufen sie kleinere Skulpturen, Multiples oder Installationen wie eine Minigolfanlage mit Hindernissen aus Bronzegüssen (Futurepark, Wien, 2017). ARTTV VIDEO Bildstein | Glatz | LOOP | Kunstmuseum Thurgau | Kartause Ittingen, CH-8532 Warth TG I bis 21. Mai 2020WEBSITEKUNSTMUSEUM THURGAU
VÖGELE KULTUR ZENTRUM
Das Vögele Kultur Zentrum in Pfäffikon (SZ) beschäftigt sich mit der Zeit. Anhand von Bildern, Objekten und Installationen durchläuft der Besucher eine interessante Reise vom persönlichen, inneren Takt bis zum universellen Zeithorizont. Eine Ausstellung für die man sich gerne etwas mehr Zeit nimmt! ALLES ZUR ZEITÜBER DEN TAKT, DER UNSER LEBEN BESTIMMT.
Faktor Zeit – Zwischen Stress und Langeweile Gegenwärtig ist viel von Stress, Beschleunigung und von einem Mangel an Zeit die Rede. Doch eigentlich haben wir in den westlichen Wohlstands- gesellschaften heute viel mehr Zeit als die Generationen vor uns. Die Zeit wird also nicht knapper. Wir füllen sie nur mit immer mehr Aktivitäten an und verlieren dabei mitunter den Sinn für das tatsächliche Leben. Es ist nicht die Zeit als solche, sondern unser Umgang mit ihr, der uns in Atem hält. Zeit ist keine feste Grösse. Sie kann ganz unterschiedliche Formen annehmen. Wann empfinden wir etwas als lang, wann als kurz? Wie erleben wir Langeweile oder Stress? Die Ausstellung zeigt Werke folgender Kunstschaffender: Ueli Berger, Jenny Brockmann, Erwin Hapke, Ellie Harrison, Cornelia Hesse-Honegger, Hörner/Antlfinger, Martina von Meyenburg, Gianni Motti, João Maria Gusmão & Pedro Paiva, Roman Signer, Daniel Spoerri, Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger, Iris Vetter, Alex Verhaest und Oliver Walker.
Die Suche nach der verlorenen Zeit Jenseits der Unterscheidung von Arbeitszeit und Freizeit fragt die Ausstellung nach Auswegen aus vorgegebenen zeitlichen Taktungen. Sie untersucht Zeit nicht als eine Ressource, von der immer weniger zur Verfügung steht, sondern als ein Bindeglied, das uns in der Welt verankert und uns mit anderen Menschen verbindet. Die Kuratoren laden ein, sich anhand von Kunstwerken, szenischen Installationen, medialen Beiträgen sowie Alltagsobjekten auf die Suche nach der verloren geglaubten Zeit zu machen. Sie als einen Möglichkeitsraum für ein erfülltes – und nicht nur zeitlich ausgefülltes – Leben zu erkunden. ARTTV VIDEO Vögele Kultur Zentrum | alles zur zeit | Über den Takt, der unser Leben bestimmt | 21. Mai 2017 – 24. September 2017 | Kuratoren: Mira Frye und Olga von Schubert, Megalomuseum, Berlin | Szenografie: Steiner Sarnen Schweiz AG, SarnenWEBSITEVÖGELE KULTUR ZENTRUM
Rhy Art: Jean-François Réveillard aka JfR, Switzerland Particles of colors RGB - Videoart series, 2017 Courtesy of the artist RHY ART LISTE BASEL
Während der «Art Basel» wird die Rheinstadt zum weltgrössten Museum auf Zeit. Neben der wichtigsten Messe des internationalen Kunstmarktes bieten aber auch zahlreiche parallele Expositionen und Ausstellungen zeitgenössische Kunst vom Feinsten. Etwa die «Rhy Art» oder die «Liste». Letztere gilt als die älteste und nachhaltigste Förder– und Entdeckermesse weltweit. Kunst nicht nur für Millionäre!
LISTE 2017 | Ohne Titel, 2017, von Andriu Deplazes | Werk des Helvetia Kunstpreisträgers 2017 | Öl auf Leinwand, 170 x 120 cm
LISTE – Art Fair Basel Vom 12. bis 18. Juni 2017 findet die 22. Ausgabe der LISTE – Art Fair Basel statt. Seit über 20 Jahren - setzt sich die LISTE als nicht gewinnorientierte Organisation - wie kaum eine andere Messe - konsequent für die Förderung neuer Galerien ein. Die Messe ist bemüht, durch günstige Konditionen den Galerien den Einstieg in den internationalen Kunstmarkt zu erleichtern. Seit ihrer Gründung im Jahre 1996 ist die LISTE innert kürzester Zeit zu einer der wichtigsten Messen für eine neue und mittlere Generation von Galerien und deren mehrheitlich jungen KünstlerInnen geworden. Gezeigt werden jeweils ca. 80 vielversprechende, internationale Galerien aus über 30 Ländern. Jedes Jahr werden junge, zum grossen Teil noch unbekannte Galerien in das LISTE Programm aufgenommen. Ebenso ist es der LISTE wichtig, neue interessante Galerien aus Nicht-Zentren des Kunstmarktes vorzustellen. So gibt es kaum eine Galerie, die nach 1996 gegründet wurde und heute zu den weltweit bedeutendsten Galerien zählt, deren Weg nicht über die LISTE führte. HELVETIA Kunstpreis Die Liste ist aber auch der Ort für den Helvetia Kunstpreis, der zum 14. Mal verliehen wird. Dieser begehrte Förderpreis richtet sich an die DiplomandInnen der Schweizer Fachhochschulen im Bereich Bildende Kunst und Medienkunst. Der mit CHF 15'000.- und einem Soloauftritt an der LISTE dotierte Preis geht in diesem Jahr an Andriu Deplazes (*1993, CH). LISTE - Art Fair Basel | Dienstag bis Samstag, 13. bis 18 Juni 2017 | Vernissage: Montag, 12. Juni 2017, 17 bis 21 Uhr, Eintritt frei | Vernissageparty: Montag, 12. Juni 2017, ab 22 Uhr im Volkshaus, Rebgasse 12-14, Eintritt frei WEBSITELISTE ART FAIR BASEL 2017
Rhy Art: One Truth Brothers: Pase und Dr.Drax Writer Story / Spray, Acryl on Canvas / 2017 Courtesy of One Truth - Graffiti Street Art / Zürich, Switzerland Rhy Art: Peter Keller, United Kingdom Am I civilised / Acrylic on Canvas, 2010 Courtesy of BB Contemporary Switzerland
RHY ART | Ergänzung zu den grossen Kunstmessen Seit ihrer Gründung 2015 hat sich die Rhy Art zum zuverlässigen Sprungbrett für Kunstschaffende entwickelt. Bisher zeigten Künstlerinnen und Künstler aus 25 Ländern ihre Werke im Rhypark Basel. Der Rhypark wird auch im Juni 2017 wieder zum Begegnungsraum für Kunstliebhaber. Die junge internationale Kunstmesse präsentiert Werke von Newcomern sowie von etablierten Künstlerinnen und Künstlern: Bilder, Skulpturen, künstlerische Fotografie, limitierte Drucke, digitale Kunst, Objektkunst und vieles mehr. Für Kunstsammler und Kunstinteressierte bildet «Rhy Art» eine Ergänzung zu den Eliane Zinner, Switzerland Tuareg (Serie Kopftuch) / Oil on canvas, 2017 Courtesy of the artist zeitgleich stattfindenden grossen Kunstmessen und Events in Basel. Rhy Art 2017 | Saalbau Rhypark, Mülhauserstrasse 17, 4056 Basel | 15. – 18. Juni 2017 | Vernissage: Donnerstag, 15. Juni, 18.00 – 22.00.WEBSITERHY ART FAIR BASEL 2017
6 1 0 2 | l a r b é r é c l a m n a | r e n t l e Z i e n i l A AKKU KUNSTPLATTFORM EMMENBRÜCKEALINE ZELTNER
Aline Zeltner, il pescatore, 2014, Filmstill aus Video (9.16 Min.) Kritisch, neugierig, offen, so geht Aline Zeltner «rund herum» in der Welt. Die drei eigens für die akku Kunstplattform Emmenbrücke entwickelten Arbeiten erzählen von der Poesie des Alltags und von Begegnungen mit Menschen und Orten. Es ist ihre erste institutionelle Einzelausstellung.
Poesie und Doppelbödigkeit Aline Zeltners Kunst erzählt von der Poesie des täglichen Lebens ohne dabei die Schattenseiten auszulassen. Bei vielem was, zuerst verlockend und leicht daherkommt, offenbart sich bei genauerer Betrachtung eine Doppelbödigkeit. Mit lustvoll- sinnlichem Zugang geschieht ein Befragen der Welt, bei dem sich das Freudige und Lockere mit Tragik und Melancholie paart. Erste institutionelle Einzelausstellung Für ihre Ausstellung mit dem Titel «merry-go- round» (engl. Karussell) ist auf Streifzügen durch die Gemeinde Emmen eine neue Bildserie entstanden, die aus sieben spontan und am Ort inszenierten Porträts besteht. Ebenfalls von Emmen inspiriert ist die Installation «bandages», die der Frage nachgeht, wie wir Grenzen ausloten oder überschreiten und die sich stark auf die Raumarchitektur und ihren Bezug zur Aussenwelt einlässt. Eine weitere, eigens für die Aline Zeltner | Angela und Julia | Kunstplattform akku konzipierte Arbeit sind die grossformatigen Milchglasbilder «brums», die im Zusammenhang mit «bandages» stehen, ganz bewusst unscharf gestaltet sind und alle Reflexe der Umgebung aufnehmen. ARTTV VIDEO Aline Zeltner | merry-go-round | 6. Mai bis 2. Juli 2017 | akku Kunstplattform | Emmenbrücke Luzern WEBSITEAKKU KUNSTPLATTFORM EMMENBRÜCKE
ANZEIGE MAIN SPONSORSMAIN MEDIA PARTNER30 JUNE - 8 JULY 2017THE SWISS EVENT FOR FANTASTIC FILM, ASIAN CINEMA & DIGITAL CREATION17TH EDITION
Emil Michael Klein gehört jener jungen Generation von Malern an, die das Gemälde als Objekt und Bedeutungsträger neu denkt und Fragestellungen aufgreift, dabei geht es ihm auch darum, wie aus Komplexität Einfaches herauslösbar ist. MUSEUM IM BELLPARK KRIENSEMIL MICHAEL KLEIN
Anti-Malerei Emil Michael Klein arbeitet im Medium der Malerei. Zu verorten ist seine Kunst bei Künstlern wie Heimo Zobernig oder Blinky Palermo. In seinen jüngsten Arbeiten stellt Klein die Materialität der Malerei in den Vordergrund: Zu sehen bei seinen Leinwandbildern, in denen er Farbflächen gegeneinander malt und den Grenzzonen grosse Aufmerksamkeit schenkt. Diese Linien umreissen die Farbfelder, deren Farbigkeit er immer mehr auf einen Farbton reduziert. Er beginnt seine Malerei an einem Nullpunkt, praktiziert so eine Art Anti-Malerei, die weder dem Bildhaften noch dem Diskurs von Farbe und Form verpflichtet ist. Eine Malerei also, die weder als Darstellung noch als Abstraktion gelesen werden soll. Emil Michael Klein richtet sein Schaffen auf das Gegebene aus, orientiert sich etwa am Formenrepertoire der Camouflage oder an Strukturen, welche mit Ordnungsprinzipien der Tektonik verbunden sind. Durch seine Bezugnahme auf vorgefundene Strukturen und bedingt durch die Unmittelbarkeit der Materialführung ist Kleins Malerei eine der Realität zugewandte Formulierung, die wunderbar schlichte und schlüssige Bilder hervorbringt. Zum Künstler Emil Michael Klein wurde 1982 in München geboren und ist im Wallis aufgewachsen. Er erlernte ursprünglich traditionelle Holzbildhauerei und studierte später am Institut Kunst Basel und an der ECAL (Ecole Cantonale d’Art Lausanne) in Lausanne. Heute lebt und arbeitet er in Zürich. Der Fokus der Einzelausstellung für das Museum im Bellpark liegt auf Arbeiten der jüngsten Phase, die Emil Michael Klein mit ausgesuchten Werken aus früheren Jahren kombiniert. Damit bringt er seine Malerei auf Papier mit den Leinwandbildern zusammen und etabliert einen Reflexionsraum über seine künstlerische Arbeit. ARTTV VIDEO Emil Michael Klein | Museum Bellpark in Kriens | bis 9. Juli 2017 | Museumsleiter Hilar Stadler | Im Herbst 2017 erscheint eine umfassende Publikation über Emil Michael Kleins Kunstschaffen. Edition Patrick Frey No. 242WEBSITEMUSEUM IM BELLPARK KRIENS
Im Museum Bruder Klaus Sachseln lassen sich Künstlerinnen und Künstler anregen von Niklaus von Flües Betrachtungsbild. Ein bekannter Ort für Pilger öffnet sich der zeitgenössischen Kunst und schafft somit eine Brücke zwischen Kunst und Spiritualität. MUSEUM BRUDER KLAUS SACHSELNINS ZENTRUM - RADBILDER UND RÄDERWERKE
Zeitgenössische Kunst im Museum Bruder Klaus Sachseln Die Sonderausstellung 2017 im Museum Bruder Klaus in Sachseln geht vom Rad-, Betrachtungs- oder Meditationsbild von Niklaus von Flüe aus. Das Zentrum des Bildes zeigt ein Rad mit sechs Speichen, drei davon zeigen zur Nabe, drei weisen über den Reif hinaus. Die Ausstellung «Ins Zentrum – Radbilder und Räderwerke» will nicht diese Ikone zitieren oder abwandeln. Zur Ausstellung sind achtzehn Künstlerinnen und Künstler eingeladen, die sich in ihrem Schaffen mit dem Thema Rad und Räderwerke befassen. Die Teilnehmenden stammen mehrheitlich aus der Schweiz. Einzelne weisen von der Herkunft oder vom Wohnort her Verbindungen in die Nachbarländer auf. Das Spektrum der Ausdrucksformen reicht von Plastiken und Installationen über Zeichnung und Malerei bis zu Videoarbeiten. Die Werke sind in den historischen Räumen im herrschaftlichen Haus von 1784 und im Aussenraum mit dem barocken Garten präsentiert. Albrecht von Bonstetten - Vermittler zwischen Welten Ein historischer Teil im Wechselausstellungsraum der Grundausstellung „Niklaus von Flüe – Vermittler zwischen Welten“ wendet sich Albrecht von Bonstetten (um 1442 bis 1504) zu. Der Dekan des Klosters Einsiedeln war prominenter Besucher und Reporter im Ranft bei Niklaus von Flüe. Den Bericht über seinen Besuch verschickte er an die europäischen Fürstenhöfe. Er zeichnete die erste Karte der Eidgenossenschaft. Sie ist radförmig und zeigt die Rigi als Zentrum der Welt. ARTTV VIDEO Museum Bruder Klaus Sachseln | Ins Zentrum - Radbilder und Räderwerke | Sonderausstellung zum 600-jährigen Jubiläum von Niklaus von Flüe | bis 1. November 2017 | Dorfstrasse 4 in SachselnWEBSITEMUSEUM BRUDER KLAUS SACHSELN
KLOSTER MAGDENAU DES EINEN GLANZ, DES ANDEREN GLUT
Das Zisterzienserinnenkloster Magdenau im Untertoggenburg besteht seit über 770 Jahren. Vorübergehend beherrscht zeitgenössische Kunst das Gästehaus des stillen Klosters. Die gezeigte Kunst intensiviert die Aufmerksamkeit für diesen besonderen Ort und schärft die Selbsterkenntnis der Besucher.
n o n a M © Kulturerbe im Dialog mit aktueller Kunst Seit über 770 Jahren dient das Kloster Magdenau, idyllisch gelegen in den Hügeln zwischen Flawil und Degersheim, dem klösterlichen Leben. Mit grosser Selbstverständlichkeit ordnen hier bis heute Klosterfrauen ihr Dasein nach den Regeln des heiligen Benedikt, beten und arbeiten, und pflegen zudem eine explizite Gastfreundschaft für alle, die Ruhe suchen und die Stille schätzen. Das denkmalgeschützte Zisterzienserinnenkloster ist aber auch ein Hort kunsthistorischer und archivalischer Schätze, die insbesondere im historischen Gästetrakt des Klosters und in der Kirche zu finden sind und in denen sich trotz der Abgeschiedenheit des Klosters das Weltgeschehen spiegelt. «Unius splendor, alterius ardor»– «des einen Glanz, des andern Glut»: Der Titel der Ausstellung ist einem der Embleme entlehnt, die im zweiten Stock des Gästehauses im Zisterzienserinnenkloster Magdenau die Wände im Vestibül als Zyklus umziehen. Es sind mit kurzen Texten kombinierte Freskenmalereien, bedeutungsvoll und rätselhaft zugleich. Embleme dieser Art waren im 17. Jahrhundert, als auch der Magdenauer Zyklus entstand, beliebt und dienten in ihrer allegorischen Deutung der Memorierung religiöser Lehrsätze, moralischer Verhaltensregeln und allgemeiner Lebensweisheiten. Der Magdenauer Zyklus ist einer der frühesten und eigenwilligsten. MANON zeigt zum Teil unbekannte Werke aus der Serie «Hotel Dolores» sowie aus «Einst war sie MISS Rimini» und eine eigens für das Projekt realisierte Installation.
Zwischen Verbrennen und Erkennen Das Emblem «unius splendor, alterius ardor» zeigt einen Spiegel, der in der Landschaft steht und auf den die Sonne einstrahlt. Der Spiegel ist ein Bild für Eitelkeit und Selbstverliebtheit, bekannt etwa durch die Geschichte des Narziss in der griechischen Mythologie, der sich in sein eigenes Spiegelbild verliebt und von dieser unstillbaren Liebe aufgezehrt wird. Auf der andern Seite ist der Spiegel aber auch ein Bild für Selbsterkenntnis, Wissen und Wahrheit, für das Reflektieren über sich und die Welt. Zwischen diesen beiden Polen von Verbrennen und Erkennen bewegt sich das Menschsein, und hier setzen die künstlerischen Beiträge von Alfred Sturzenegger, Manon, Jonathan Meese, Peter Dew und Sarah Elena Müller und Birgit Kempker an. Sechs Kunstschaffende Ein doppelseitiger Spiegel dreht sich um sich selbst. Er steht im schmucken Vestibül des klösterlichen Gästehauses und bringt den Raum mit seinen wunderbaren Malereien sowie alle, die den Raum betreten, in Bewegung. Manon hat die Installation für das Kloster hergerichtet, den Moment in seiner Unwiederbringlichkeit fokussierend. Die Flüchtigkeit unserer Existenz beschäftigt die St.Galler Künstlerin schon lange, doch erst im Kloster Magdenau erschien ihr das Wort dazu: Vanitas. Den Auftakt zur Ausstellung «Des einen Glanz, des andern Glut – Kunst im Kloster Magdenau» machen grossformatige Fotografien von Manon im Erdgeschoss. Es sind zum Teil nie gezeigte Arbeiten aus der Serie «Hotel Dolores», auch sie spüren der Vergänglichkeit nach. Im Gästezimmer des Prälaten hat sich der in Berlin lebende Künstler Jonathan Meese mit bunten Malereien, der Werkgruppe «Keine Angst Familie» und seinem ganzen Universum eingerichtet. Im Medienraum nebenan zeigen Sarah Elena Müller und Birgit Kempker eine filmische Arbeit, die während eines längeren Aufenthaltes im Kloster Magdenau entstanden ist. Auf dem weitläufigen Dachboden sind Werke von Peter Dew und von Alfred Sturzenegger zu entdecken, die den Reichtum des Lebens in aller Stille auf den Punkt bringen.
Öffnet das Kloster Magdenau für die Zeitgenössische Kunst: Sr. M. Veronika
Rund um den Säntis Die Ausstellung in Magdenau ist die erste Station der losen Reihe Kulturraum S4, initiiert und durchgeführt durch das Amt für Kultur des Kantons St.Gallen. Kulturraum S4 möchte als Fortsetzung des Kulturraums am Klosterplatz in St.Gallen rund um den Säntis und mehr oder weniger entlang der Bahnlinie S4 dem kulturellen Erbe im Dialog mit zeitgenössischem Werken von vorwiegend Ostschweizer und St.Galler Kunstschaffenden vermehrte Aufmerksamkeit und Wertschätzung geben und zugleich das Bewusstsein für den kulturellen Reichtum des Kantons steigern. (Text: Kanton St.Gallen) ARTTV VIDEO Kloster Magdenau in Wolfertswil | Des einen Glanz, des anderen Glut | bis 9. Juli 2017Die Ausstellung befindet sich auf drei Etagen ausserhalb des Klausur-Bereichs des Klosters. Sie bietet die Möglichkeit, das Einzigartige und Aussergewöhnliche des bis heute aktiven Frauenklosters verstärkt ins Bewusstsein der Bevölkerung zu bringen und das klösterliche Leben, seine Geschichte(n) und Schätze näher zu bringen. Ein dichtes Veranstaltungsprogramm begleitet die Ausstellung.WEBSITEKLOSTER MAGDENAU
Aussichtspunkt «Drei Zinnen Blick» Architektur: Walter Werner Franz, Caroline Willeit, Albert Willeit SÜDTIROL ARCHITEKTUR ZWISCHENTRADITION UND MODERNE
Südtirol hat nicht nur die Dolomiten sondern auch die höchste Dichte an Gault-Millau- Restaurants pro Kopf zu bieten. Ähnlich verhält es sich mit guter Architektur. Stararchitekten wie Matteo Thun, Werner Tscholl oder Sylvia Dell’Agnolo prägen eine ganze Generation und Landschaft.
(r) Gasthof zum Riesen, Tarsch Architektur: Dell‘Agnolo Kelderer (m) Grundschule, Auer Architektur: MoDus Architects und Bergmeisterwolf Architekten (u) Haus Prey, Neumarkt Architektur: Walter Angonese
Suche nach Einzigartigkeit Über fünfzig beispielhafte Bauwerke in ganz Südtirol konnten im Rahmen der 3. Ausgabe von «Tage der Architektur Südtirol» auf geführten Rundgängen besichtigt werden, darunter Bauernhöfe, Villen, Hotels, Schulen, Sportanlagen und Kraftwerke. Die Teilnehmer blickten hinter die Fassaden und erfuhren von Architekten und Bauherren Details zu Planung und Bauarbeiten. Der Themenschwerpunkt der Tage der Architektur wechselt von Jahr zu Jahr. 2017 legte die dritte Ausgabe den Fokus auf jene Südtiroler Bauten, die einzigartig scheinen, und ging Landwirtschaftsschule Fürstenburg und Schulheim, Burgeis Architektur: Werner Tscholl der Frage nach, was ihre Alleinstellungsmerkmale sind. Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit standen Gebäude, die architektonisch in besonderer Weise Südtirols Eigenart hervorheben. Darunter auch internationale «Vorzeigeobjekte» von Stararchitekten wie Werner Tscholl (Landwirtschaftsschule Fürstenburg und Schulheim in Burgeis, Verwaltungsgebäude Rizzi in Latsch) oder auch von Sylvia Dell'Agnolo (Bauernhaus Matthias Dell'Agnolo in Latsch und Gasthof zum Riesen in Tarsch). arttv.ch hat die einige der Touren mit der Kamera begleitet. (siehe Video) ARTTV VIDEO WEBSITETAGE DER ARCHITEKTURDie 3. Südtiroler Tage der Architektur fanden vom 19. bis 21. Mai 2017 statt. Eine Ausgabe 2018 ist geplant.
Courtesy of Galerie Flox / Kirschau, Germany | Johannes Tiepelmann, Germany Gebrüder Grimm / Oil on canvas / 2007 GRATIS Als arttv Mitglied sind Sie kostenlos dabei. RHY ART | BASEL INTERNATIONALE KUNSTMESSE 15. – 18. Juni 2017 | Vernissage: am Donnerstag, 15. Juni, 18.00 – 22.00 Uhr arttv Mitglieder erhalten ihre persönliche Einladung für VIP- Tickets per Mail. >>ARTTV MITGLIED WERDEN ARTTV MITGLIEDEREINLADUNG
100x2 VIP-Tickets | RHY ART FAIR BASEL 2017 2x2 Tickets | BOLERO. TANZ DER FEUERTAUBE | TANZ&KUNST KÖNIGSFELDEN | WINDISCH 3x2 Tickets | OPUS 17 | ABSOLUT TRIO | THUN | ZÜRICH 5x2 Tickets | FILM | L'OPÉRA DE PARIS 5x2 Tickets | FILM | MONSIEUR & MADAME ADELMAN 5x2 Eintritte | SWISS POP ART | AARGAUER KUNSTHAUS | AARAU 3x2 Tickets | FILM | CENTAUR 3x2 Tickets | THE SHOW MUST GO WRONG | THEATER AM HECHTPLATZ | ZÜRICH 5x2 Tickets | FILM | BEUYS 3X2 Tickets | FILM | RETURN TO MONTAUK 6 Bücher | Zürich Insider Guide UND NOCH VIELE ANDERE ... Jetzt hier klicken und gewinnen! ARTTV WETTBEWERBE
PEDESTRIANS FESTIVAL- & CLUBTOUR
Mit ihrem einzigartigen Musikstil, einer ausgeklügelten Sound- Mischung aus Reggae, Ska und Pop-Lateinischen Rhythmen erobert die Band Pedestrians aus Baden (AG) diesen Sommer 15 Schweizer Festivalbühnen. Das darf auch gerne mal barfuss sein.
CLUBSHOWS 20.10. Kofmehl | Solothurn 21.10. TapTab | Schaffhausen 27.10. Kiff | Aarau 08.11. Rössli | Bern 17.11. Gare De Lion | Wil 24.11. Werk 21 | Zürich FESTIVALS 10.06. OA Wollishofen | Zürich 17.06. Chräen Openair | Neftenbach 24.06. Quellrock | Bad Ragaz 13.07. Gurtenfestival | Bern 14.07. Montreux Jazz | Montreux 15.07. Lakesplash Festival | Twann 21.07. Over het IJ Festival | Amsterdam (NL) 23.07. Picknick Festival | Leiden (NL) 05.08. Sommernachtsfest | Romanshorn 11.08. Fäscht i de Marktgasse | Bremgarten 12.08. Thunfest | Thun 13.08. Musikfestwochen | Winterthur 19.08. Badenfahrt | Baden 25.08. Musig in der Altstadt | Aarau 26.08. Rampe Openair | Hausen am Albis
Eigenständiger Sound Auf die energiegeladenen und tanzbaren Shows unter freiem Himmel folgt im Herbst ihre eigene Clubtour durch die Schweiz. Mit ihrem kreativen Songwriting, den Live-Qualitäten und der bemerkenswerten Stimme von Sänger Mike, begeistern Pedestrians sowohl Kritiker als auch Publikum und haben bereits einige Contests für sich entschieden. An der M4Music Demotape Clinic 2015 holten sich die fünf Jungs in der Kategorie «Urban» den Sieg und gewannen im gleichen Jahr den bedeutendsten und grössten Bandcontest «MyCokeMusic Soundcheck». Die Band tourte im Anschluss durch die Schweiz und Europa und bereitete sich mit Pablo Nouvelle auf die Albumaufnahmen vor. Im Studio in London haben sie sich dann für ihre aktuelle EP «Whats The Difference» so richtig ausgetobt: Da sind mal dicke Reggae-Beats, dann spielt sich kraftvoller Ska hinein in dunkle Melancholie, die sich hochdreht zu reiner Tanzbarkeit. Die EP schaffte den Einstieg auf Platz 15 der Schweizer Albumcharts. Die junge Badener Band mit dem Barfuss-Sänger ist schon jetzt ein wichtiger Bestandteil der nationalen Reggae-Szene und wird sich mit ihrem eigenständigen und überzeugenden Sound schon bald in der Schweizer Musiklandschaft durchsetzen. MUSIKCLIP Pedestrians Festival- und Clubtour 2017 WEBSITEPEDESTRIANS
LIEDERMACHER LONG TALL JEFFERSON
Long Tall Jefferson heisst mit bürgerlichem Namen Simon Borer, und obwohl der junge Luzerner eher schüchtern wirkt, sind seine Texte frech und doppelbödig. Mit seiner Stimme und seiner Musik spielt er sich in die Herzen des Publikums. Etwa vom 23. bis 24. Juni am «Openeye 2017» in Oberlunkhofen..
Fesselnde Dringlichkeit Auf seinem in Eigenregie produzierten Debüt- Album «I Want My Honey Back» präsentiert sich der rastlose Long Tall Jefferson als facettenreicher Geschichtenerzähler. In seinen Songs verbindet er persönliche Beobachtungen mit politischem Zeitgeschehen und schafft so ein Spannungsfeld, das scharfzüngige Doppelbödigkeit genauso zulässt wie spielerische Wortkaskaden. Long Tall Jefferson spielt mit der Dynamik des Publikums und kreiert so jene intimen Momente, in denen Musik ihre fesselnde Dringlichkeit entfaltet. MUSIKCLIP Long Tall Jefferson | 23. bis 24. Juni am «Openeye 2017» in Oberlunkhofen. WEBSITELONG TALL JEFFERSON
ANZEIGE iig!dlet– Ostschweizer Textilgeschichten Eine Gemeinschafts- ausstellung folgender Museen: Appenzeller Volkskunde- Museum Stein Appenzeller Brauchtumsmuseum Urnäsch Museum Herisau Museum Heiden Zeughaus Teufen Textilmuseum St. Gallen Museum Prestegg Altstätten Museum Ackerhus Ebnat-Kappel iig!dlet.ch
Regisseur Dominik Flaschka bietet Zürich im Theater am Hechtplatz mit «The Show Must Go Wrong» den wohl vergnüglichsten Theaterabend seit Langem. Ein Geschenk für all jene, die auf der Suche nach der perfekten und makellosen Unterhaltung sind. Einfach wunderbar! GRANDIOSE UNTERHALTUNG THE SHOW MUST GO WRONG
WETTBEWERB TICKETS KLICKEN & GEWINNEN arttv Empfehlung Ein fantastisches Stück Unterhaltung, präzise und temporeich inszeniert und mit einer Handvoll wunderbarer Schauspieler. Allen voran Eric Hättenschwiler. Machen wir es also kurz: Wenn Sie einer lieben Person eine wirklich einzigartige Freude machen wollen, dann schenken Sie ihr Tickets für die neuste Eigenproduktion des Hechtplatz Theaters.
Schweizer Theaterpreis Einmal mehr grosses Kompliment an Theatermacher Dominik Flaschka. Mit der neusten Produktion der ShakeCompany «The Show Must Go Wrong» beweist er erneut sein ausgezeichnetes Gespür für gute Unterhaltung und bestätigt seinen Ruf für besonders präzise und temporeiche Inszenierungen. So ist es auch höchste Zeit, dass Flaschka, seit 2002 Leiter des Theaters am Hechtplatz, für seine Arbeiten im Bereich des Musiktheaters gemeinsam mit dem Komponisten Roman Riklin einen der fünf Theaterpreise des Bundesamtes für Kultur (BAK) entgegennehmen darf. Die Preisverleihung fand am 24. Mai 2017 zur Eröffnung des 4. Schweizer Theatertreffens im Tessin im LAC, Lugano Arte e Cu Wurden mit dem Schweizer Theaterpreis ausgezeichnet: Dominik Flaschka (rechts) und Roman Riklin.
Zum Stück «Mord auf Schloss Haversham» heisst das Stück, das eine ambitionierte Theatertruppe aufführen will. Ein klassisches Kriminalstück in ländlicher Abgeschiedenheit mit familiären Verstrickungen, korrupten Polizeibeamten und loyal-verschwiegenen Dienern bei widrigen Wetterbedingungen. Doch bei der Aufführung geht einfach alles schief: Türen lassen sich nicht öffnen, Requisiten sind nicht an ihrem Platz, Dialoge laufen in der falschen Reihenfolge ab und SchauspielerInnen werden bewusstlos geschlagen. So britisch steif das Krimi-Stück jedoch auch ist und wie gnadenlos die Auftritte der einzelnen AkteurInnen auch daneben gehen, das Wichtigste ist: Haltung bewahren und sich nur ja nichts anmerken lassen. The Show Must Go On! Mamma Mia Wie Anfangs April bekannt gegeben wurde, sicherten sich die Thunerseespiele für Sommer 2018 als erster Musicalproduzent im deutschsprachigen Raum die Rechte für eine Neuinszenierung des ABBA-Musicals MAMMA MIA! In Thun feiert MAMMA MIA! ausserdem seine Open-air-Weltpremiere und wird auf Schweizerdeutsch übersetzt. Für die Adaption haben die Thuner das Duo Dominik Flaschka und Roman Riklin verpflichtet. Flaschka zeichnet ausserdem für die Regie verantwortlich. TRAILER & ZUSCHAUER- STIMMEN «The Show Must Go Wrong» | Theater am Hechtplatz Zürich | bis 24. Juni 2017 | anschliessend in Hamburg und im Herbst in BaselMamma Mia | Seebühne Thun | Sommer 2018WEBSITETHEATER AM HECHTPLATZ
PORTRAIT I JULIAN SARTORIUS | TROMMLER UND KLANGFORSCHER
Vom Schlagzeuger von Sophie Hunger zum rastlosen Klangforscher hat Julian Sartorius bereits einen langen Weg zurückgelegt, und auf Wanderungen findet er zur Zeit auch die Inspiration für neue Sounds. Soundquelle Natur Mit Solo-Konzerten, aber auch als Schlagzeuger in diversen Jazz- und Popformationen hat Julian Sartorius schon seit längerem Aufsehen erregt. Das Schlagzeug ist sein Instrument, doch Sartorius ist ständig auf der Suche nach neuen Möglichkeiten, Klänge zu erzeugen. Dafür verlässt er nicht nur sein Instrumentarium, sondern auch den Proberaum und streift durch die Natur, die Augen immer offen für mögliche Soundquellen. Für sein aktuelles Album «Hidden Tracks: Basel – Genève» unternahm er eine mehrwöchige Wanderung und klopfte Rhythmen auf Objekten am Wegrand. Für die Plattentaufe nimmt er das Publikum gleich mit auf eine solche Klangwanderung. ARTTV VIDEO Dieser Video- und Textbeitrag wurden ermöglicht durch: WEBSITEJULIAN SARTORIUS
ARTTV FILM DES MONATS BEUYS VON ANDRES VEIEL
Beuys. Der Mann mit dem Hut, dem Filz und der Fettecke. 30 Jahre nach seinem Tod erscheint er uns als Visionär, der seiner Zeit voraus war. Geduldig versuchte er schon damals zu erklären, dass «Geld keine Ware sein darf». Er wusste, dass der Geldhandel die Demokratie unterwandern würde.
Nach diesem Film möchte man nur noch eins: Selber Künstler sein. Einer wie Beuys, genial, unerschrocken, verwegen! Felix Schenker, arttv.ch
Zum Film Zu Lebzeiten war Joseph Beuys (1921-1986) der umstrittenste Künstler der noch jungen Bundesrepublik. Beuys war erst berüchtigt, dann berühmt. Sperrig, provokant und idealistisch folgte er immer und ausschliesslich seinem eigenen Regelwerk und prägte den Begriff der Sozialen Skulptur. «Jeder Mensch ist ein Künstler» - das Leben, die Arbeit und vor allem die Kreativität eines jeden Einzelnen zählt. Er stellte das Geld als Wert in Frage, war Mitbegründer der Grünen und erklärte einem toten Hasen die Kunst. «Wollen Sie eine Revolution ohne Lachen machen?» fragt er – und lacht. Sein erweiterter Kunstbegriff führte ihn mitten in den Kern auch heute relevanter gesellschaftlicher Debatten. Warum man sich den Film anschauen sollte Statt Beuys’ Werke zu erklären, lässt Andres Veiel in seinem ansprechend gestalteten Kino- Dokumentarfilm vor allem den Kunst- Provokateur selbst sprechen – so werden dessen politische, gesellschaftliche, moralische und ästhetische Ideen wieder frisch in die noch immer brandaktuelle Debatte eingebracht. Christoph Petersen, filmstarts.de | «Beuys» ist in erster Linie das Ergebnis einer enormen Recherche- und Sichtungsarbeit, die Veiel durchaus sinnfällig in eine Grundkonstruktion packt, die fast wie eine Art Kapiteleinteilung den Film strukturiert. Joachim Kurz, kino-zeit.de | Ernährung durch Kraftvergeudung: Andres Veiel stürzt sich für seinen Film über Joseph Beuys in einen Sturm der medialen Dokumente – und entdeckt, dass es manchmal die Kunst des Selbstverzehrs ist, die wahrhaft bleibende Werke entstehen lässt. Philipp Schwarz, critic.de TRAILER Beuys | Regie : Andres Veiel | Dokfilm | Deutschland 2017 | Dauer: 107 Min. | Verleih: Look Now! KINOS UND SPIELZEITEN
DIE LIEBE NACH DEM HAPPY END «Monsieur & Madame Adelman» fängt da an, wo normalerweise in Hollywood-Filmen, nach einem süffigen Happy End, das Licht ausgeht. Begehren, Eifersucht, Wortgefechte, Innigkeit – kurz: Die Höhen und Tiefen einer Liebesbeziehung. Realistisch und berührend. ARTTV FILMTIPP MONSIEUR & MADAMA ADELMAN
Zum Film Sarah und Victor lernen sich anfangs der wilden Siebzigerjahre in einem angesagten Pariser Nachtclub kennen. Da sich ihre Wege sehr bald wieder trennen, deutet zunächst nichts darauf hin, dass sie schliesslich fast ein halbes Jahrhundert zusammen durchs Leben gehen werden: Jahre voller Leidenschaft, Geheimnisse, Nähe und Distanz. Doch wer ist sie eigentlich, die rätselhafte Sarah, die im Schatten ihres als Romanautor zunehmend berühmteren Mannes Victor lebt? Der 37-jährige Nicolas Bedos ist in Frankreich als Autor, Schriftsteller und Schauspieler höchst erfolgreich. Jetzt hat er erstmals Regie bei einem Kinofilm geführt. Das Drehbuch hat Bedos mit seiner Frau Doria Tillier verfasst, die beiden spielen auch die Hauptrollen. WETTBEWERB TICKETS KLICKEN & GEWINNEN Warum man sich den Film anschauen sollte Nicolas Bedos schafft es, ein sehr realistisches Bild einer Langzeitbeziehung zu zeichen. Eine wilde Ehe mit Höhen und Tiefen. Gemischt mit dieser erfrischenden Ehrlichkeit wird dann auch noch eine Portion Humor, was die Dramakomödie zu einer würdigen Vertreterin ihres Genres macht. Irina Blum, cineman.ch | «Monsieur & Madame Adelman» sprudelt nur so vor Ideen, ist mal lustig, mal rührend, mal traurig, dann wieder spöttisch, provokant und frech: eine bezaubernde französische Kino-Perle. TRAILER Monsier & Madame Adelman | Regie: Nicolas Bedos | Spielfilm | Frankreich-Belgien 2017 | Dauer: 120 Min. | Verleih: Agora Films | Mit: Doria Tillier, Nicolas BedosKINOS UND SPIELZEITEN
WETTBEWERB TICKETS KLICKEN & GEWINNEN WIE MAN EINEN SOHN GROSSZIEHT Santa Barbara, Ende der 70er-Jahre: Dorothea Fields lebt an der Westküste von Kaliforniens sonnenverwöhntem Süden. Kopfzerbrechen bereitet der energischen und selbstbewussten Frau Mitte 50 vor allem ihr heranwachsender Sohn Jamie… ARTTV FILMTIPP 20TH CENTURY WOMEN
Zum Film Kalifornien, Ende der 70er-Jahre: eine wilde, inspirierende Zeit der kulturellen Umbrüche. Freiheit liegt in der Luft. Dorothea Fields (Annette Bening), eine energische und selbstbewusste Frau Mitte 50, erzieht ihren Sohn Jamie (Lucas Jade Zumann) ohne den Vater, holt sich aber Unterstützung von zwei jungen Frauen: Abbie (Greta Gerwig), der freigeistigen und kreativen Mitbewohnerin, und Jamies bester Freundin Julie (Elle Fanning), einem gleichermassen intelligenten wie provokativen Mädchen. So verschieden sie sind, alle vier stehen füreinander ein – und es gelingt ihnen, eine Bindung für das ganze Leben zu schaffen. Warum man sich den Film anschauen sollte Dass die Figuren so sympathisch sind, wirkt wie ein mächtiger Magnet, dank des einfühlsamen Drehbuchs und einem erstklassigen Ensemble, angeführt von Annette Bening – die nie besser war. David Rooney, The Hollywood Reporter | Ein einfühlsamer Film, bei man auch mal laut lachen kann. Er ist kunstvoll gefilmt und strukturiert, während seine Wärme und sein Esprit so warm wie die Sonne Kaliforniens scheinen. Will Lawrence, Empire UK | Ein vollgestopfter Film, der vor Ideen nur so sprudelt, der aber geerdet wird von seinem durchweg tollen Cast und sich seine Pointen fast alle verdient. Till Kadritzke, critic.de TRAILER 20th Century Women | Regie: Mike Mills | Spielfilm | USA 2016 | Dauer: 119 Min. | Verleih: Impuls Pictures | Mit: Annette Bening, Elle Fanning, Greta Gerwig, Billy KINOS UND SPIELZEITEN
STIFTUNG ERBPROZENT KULTUR ERSTE VERGABEFEIER «Die Stiftung ERBPROZENT KULTUR macht Mut, das Vererben und Erben, das Geben und Nehmen neu zu denken: mit dem ERBPROZENT heute die Kultur von morgen fördern. Die Idee knüpft an am kulturellen Vermächtnis und ermöglicht gleichzeitig ganz Neues.» Dr. Matthias Weishaupt, Landammann Appenzell Ausserrhoden
Die Stiftung Erbprozent Kultur hat erstmals Beiträge gesprochen: Der Tonverein Bad Bonn, der seit 30 Jahren in Düdingen das Konzertlokal Bad Bonn führt, ist einer der Geehrten. Insgesamt wurden 120'000 Franken verteilt. Unkonventionell: Zwei Glückliche bestimmte das Los!
Kulturproduktion nicht anheizen, sondern Bestehendes fördern: Die insgesamt 120'000 Franken stammen aus Vorlässen von Erbversprechenden und sollen die Empfänger und Empfängerinnen in ihrem Schaffen weiter beflügeln. Mit der ersten Vergabe wird ein Zeichen gesetzt. Die Stiftung fördert wertschätzend und vertraut. Erbprozent Kultur will nicht die Produktion anheizen, sondern dem kulturellen Schaffen in seiner ganzen Breite Raum und Zeit geben und Bestehendes würdigen. Der Grundstein ist gelegt – die erste Vergabe zeichnet auf, was ERBPROZENT KULTUR bewegen kann. Jetzt setzt die Stiftung auf viele beherzte Menschen, die mit einem Erbversprechen die generationenübergreifende Kultur mitgestalten und fördern. «Die definierten Fördergefässe sind nicht in Stein gemeisselt. Damit kann ERBPROZENT KULTUR stets auf zeitliche Phänomene reagieren. Festgelegt ist aber, dass ERBPROZENT KULTUR wertschätzend und vertrauend fördern wird.» Kathrin Hilber, Präsidentin der Stiftung ERBPROZENT KULTUR
Das Fördergefäss «Wahlverwandschaften» ermöglicht sechs Kulturschaffenden den Austausch mit einem selbstgewählten Mentor. Erste Vergabe und neue Vergabegefässe Vor zwei Jahren wurde die Stiftung Erbprozent Kultur geschaffen. Inzwischen konnte die Stiftung erste Fördergelder für kulturelle Arbeit aussprechen. 120'000 Franken wurden an insgesamt 6 Einzelpersonen, zwei Gruppen und eine Institution verteilt. Rund 20'000 Franken flossen an die sechs Personen, die von einer Jury für das Fördergefäss «Wahlverwandschaften» ausgesucht wurden. Damit werden die Kulturschaffenden darin unterstützt, sich mit einem selbstgewählten Mentor intensiv auszutauschen. Je 30'000 Franken flossen im Vergabegefäss «Raum und Zeit» an zwei Gruppen. Aus einer 12er-Selektion wurden die zwei Gewinner live an der Vergabefeier ausgelost. Das Losglück traf Nadja Zela und Band aus Zürich und die Cie Chris Cadillac, Marion Duval aus Genf. Die «Wertschätzung», mit 40'000 Franken dotiert, ging an den Tonverein Bad Bonn aus Düdingen. Mit diesem Beitrag wurde das Engagement von Daniel Fontana und Patrick Boschung für den Musikbetrieb und das Konzertlokal Bad Bonn wertgeschätzt.
Das Fördergefäss «Raum und Zeit» basiert auf dem Gedanken, einer Theater-, Tanz-, Performance- oder Musikgruppe eine Re-Création zu ermöglichen. Aus 12 selektionierten Gruppen fiel das Los auf CIE CHRIS CADILLAC sowie NADJA ZELA UND BAND. FÖRDERUNG RAUM UND ZEIT: CIE CHRIS CADILLAC, MARION DUVAL NADJA ZELA UND BAND
«Das Bad Bonn ist ein Stück grosser Musikgeschichte in der kleinen Schweiz, ein wichtiger Club in einem winzigen Haus, ein leidenschaftlich mutiges Live-Programm für ein musikgieriges treues Publikum. Stolz gesagt: das verdient begehrteste Konzertlokal hierzulande.» Laudator Michael Kinzer, Kulturchef der Stadt Lausanne und Jurypräsident des Schweizer Musikpreises Das Fördergefäss «Wertschätzung» ging an PATRICK BOSCHUNG UND DANIEL FONTANA FÜR DEN TONVEREIN BAD BONN
DIE IDEE ERBPROZENT KULTUR baut auf die Zivilgesellschaft und setzt sich dafür ein, dass die breite Bevölkerung der Schweiz über mehrere Generationen hinweg am Kulturgeschehen teilhaben kann. Jede Person kann 1 % ihres persönlichen, zukünftigen Nachlasses in Form eines Erbversprechens für die Kultur stiften. Nach dem Tod wird dieses Erbprozent in Form von Kulturunterstützung der nachkommenden Generation überlassen. Wer sein Versprechen schon zu Lebzeiten einlösen will, kann das in Form eines Vorlasses, im juristischen Sinn einer Schenkung tun. Das Erbversprechen ergänzt ein bestehendes Testament – ein solches ist aber keine Voraussetzung. Wie jede testamentarische Verfügung lässt sich das Erbversprechen widerrufen. Auf www.erbprozent.ch/mitmachen findet sich eine Anleitung zum Verfassen des Erbversprechens. ARTTV VIDEO Die 1. Vergabefeier der Stiftung Erbprozent Kultur fand im Rahmen der Kulturlandsgemeinde Appenzell Ausserrhoden am 6. Mai 2017 in Herisau statt.WEBSITEERBPROZENT KULTUR
INTERVIEW BRUNO DECKERTMit dem neuen Kulturhaus «Kosmos» gibt es in Zürich ab September einen Brennpunkt für Kontemplation, Diskurs und Unterhaltung. Was es damit auf sich hat, und weshalb er nach wie vor ans Buch glaubt, verrät Bruno Deckert im arttv Interview. Deckert ist neben dem Filmemacher Samir einer der beiden Initianten des bemerkenswerten Projekts.
Die meisten Buchhandlungen kämpfen ums Überleben, Sie aber eröffnen demnächst Ihre zweite Buchhandlung im Kosmos. Warum glauben Sie an das Buch? Wer, wenn nicht wir, soll an das Buch glauben? (lacht). Nein, ganz im Ernst. Der Buchhandel befindet sich bekanntlich seit längerem in schwierigen Zeiten. Dennoch haben wir im «sphères» die Erfahrung gemacht, dass es ein Publikum für das gute Buch gibt. Wie lautet Ihr Erfolgsrezept? Meine Frau Monika Michel und ich haben uns mit der Eröffnung des «sphères» vor 17 Jahren einen kleinen Traum verwirklicht. Immer schon wollten wir einen öffentlichen Ort kreieren, an dem wir uns selber gerne aufhalten würden. Wenn wir andere Städte besuchen, halten wir immer Ausschau nach Orten, die ein Mix sind von verschiedenen kulturellen Angeboten und nach Lokalen, die sich auszeichnen durch eigene Gedanken, Ideen oder eine bestimmte Atmosphäre. Da wir beide Büchermenschen aus Passion sind, lag es auf der Hand, unser eigenes Café mit einem Bücherladen zu kombinieren. Wie wichtig ist das Buch im «sphères» wirtschaftlich gesehen ? Welcher Prozentsatz des Umsatzes stammt effektiv aus dem Verkauf von Büchern? Unser Hauptumsatz stammt natürlich aus der Gastronomie. Dennoch wäre es zu kurz gerechnet, wenn man nun sagen würde, Bücher spielten bei dieser Zahl keine Rolle. Wenn man die Bücher entfernen und stattdessen mehr Stühle und Tische reinstellen würde, dann wäre es ein gewöhnliches Café. Die Menschen kommen ja aber wegen der Atmosphäre zu uns und auch wenn sie kein Buch kaufen, so schauen sie doch vielleicht in eines rein. Auch haben die Bücher rein durch ihre physische Präsenz eine Ausstrahlung. Kann man sagen, dass dadurch so etwas wie eine Selektion der Gäste stattfindet? Es ist in der Tat das, was uns von Anfang an so gefreut hat: dass sich unsere Fantasie in Bezug auf die Gäste ziemlich genau erfüllte. Wir stellten uns immer vor, dass es ein Ort ist für Menschen, die uns irgendwie ähnlich sind. Menschen, die mit ihrem Laptop hierher
kommen, um zu arbeiten oder um zu lernen, vielleicht auch, um hier ihre Sitzungen abzuhalten. Ein urbanes Publikum, das diesen Ort aufsucht, weil es sich hier wohl fühlt. Wir haben Gäste, die oft stundenlang bleiben. Ich weiss, dass im «sphères» schon ganze Bücher geschrieben worden sind. Und aufgrund dieses Erfolges wollen Sie nun eine Dépendance im Kosmos gründen? Die Idee des Kosmos ist zwar aus dem «sphères» heraus entstanden, weil ich realisierte, dass wir dort eine bestimmte Nachfrage erzeugten: Immer wieder sind Gäste zu uns gekommen, die bei uns bestimmte kulturelle Spannende Projekte entstehen heute eigentlich immer an den Schnittstellen. Bruno Deckert Aktivitäten durchführen wollten, weil ihnen die Atmosphäre gefiel. Aus Platzgründen war das dann leider oft nicht möglich. Ich dachte deshalb seit Längerem, dass es mich reizen würde, die positiven Erfahrungen, die ich im «sphères» gemacht habe, in ein neues Projekt einfliessen zu lassen. Dennoch ist das Kosmos nicht einfach eine Kopie von «sphères», sondern vielmehr eine Weiterentwicklung – oder aber eine Neu-Interpretation. Was wird anders sein? Zum einen die schiere Grösse: Kosmos wird rund 10 mal grösser sein als das «sphères». Und hier ist insbesondere wichtig zu betonen, dass ich beim Kosmos ja auch nicht alleine bin: Kosmos ist ein Projekt, welches ich zusammen mit dem Filmemacher und Filmproduzenten Samir sowie mit diversen anderen Aktionären realisiere. Auch ist es im Unterschied zum «sphères» nicht einfach ein Café kombiniert mit Buchhandlung, sondern ebenso mit mehreren Kinosälen. Wir können dadurch vollkommen neue Veranstaltungsideen entwickeln und bereichsübergreifende Themen präsentieren.
Ungewohnt sicherlich, dass Ihr Projekt nicht bloss auf einer cleveren Geschäftsidee, sondern zugleich auf einer umfangreichen Dissertation basiert… Ich habe tatsächlich an der Universität St. Gallen eine Dissertation über dieses Projekt geschrieben. Das hängt wohl damit zusammen, dass ich zwei sehr unterschiedliche Seelen in mir spüre: Ich bin zum einen der Unternehmer, zum andern aber doch sehr stark auch der Analytiker. Ursprünglich studierte ich Architektur und anschliessend noch Philosophie. In meiner Dissertation habe ich nun versucht, diese beiden unterschiedlichen Seelen einzubringen, indem ich einerseits der Unternehmer bin, der die Kosmos-Idee verwirklicht, andererseits aber auch der Forscher, der sich selber permanent hinterfragt: Was ist der Kern des Projektes? Warum glaube ich, dass daraus etwas Gutes entstehen kann? Und was hat das Projekt mit dieser Stadt zu tun? Aus all dem ist schlussendlich eine 350-seitige Dissertation entstanden. Und wie lautet die Quintessenz dieser 350 Seiten? Spannende Projekte entstehen heute eigentlich immer an den Schnittstellen. An Orten, die durchlässig sind – ich spreche von Membranen – also nicht an Orten, wo man sich abkapselt und unter sich bleiben will, sondern dort, wo man ein Stück weit auch Grenzen überschreitet. Wir bezeichnen Kosmos deshalb auch als ein Projekt der dritten Art: Wir sind nicht ein Ort, der rein ideell oder sozial ausgerichtet ist und wo man partout kein Geld verdienen will, aber wir sind auch nicht ein rein kommerzielles Projekt. Wir müssen hier zwar Geld verdienen, um die Miete zu bezahlen und unsere rund 100 Mitarbeitenden zu entlöhnen, gleichzeitig aber sind wir eigentlich Idealisten, die ihre Vorstellungen und Ideen realisieren möchten. Warum haben Sie sich für diesen Standort entschieden? Unsere Idee ist ja, inhaltlich verschiedene Welten zu verbinden. Spannend an diesem Ort ist, dass sich diese inhaltliche Idee hier zugleich geografisch manifestiert: Da ist auf der einen Seite die Langstrasse, also das traditionelle Rotlicht-, Ausländer- und Künstlermilieu (das sich mittlerweile natürlich stark verändert,) und auf der anderen Seite das Businessviertel der Bahnhofstrasse. Kosmos steht exakt an dem Punkt, wo diese beiden Welten aufeinander treffen.
Was ist das besondere an der Auswahl der Bücher, die ihr dort haben werdet? Sowohl in den Büchern als auch in den spartenübergreifenden Kulturveranstaltungen, die wir im Kosmos planen, wird es immer darum gehen, unsere Zeit aus verschiedenen Blickwinkeln zu reflektieren. Das ist die Idee, die Samir und ich verfolgen. Und jetzt geht es darum sicherzustellen, dass das Kosmos nicht einfach eine Addition von Café und Buch und Kino ist, sondern eben etwas Neues: ein Erlebnis der dritten Art. Kosmos | Das neue Zürcher Kulturhaus | Ecke Europa-Allee |Langstrasse, 8004 Zürich | Eröffnung am 1. September 2017WEBSITEKOSMOS | DAS NEUE KULTURHAUS
Stefan Sägesser, Kulturbeauftragter Luzern, Kulturförderer zwischen etablierten Kulturhäusern und der Freien Szene Das Luzerner Theater überliess sich für 24 Stunden komplett und ohne jegliche Restriktionen der Freien Szene. arttv.ch hat mit Stefan Sägesser, Leiter Kulturförderung des Kantons Luzern, das spannende «Friendly Take over» besucht, um das Spannungsfeld zwischen Freier Szene und etablierter Kultur auszuloten. KULTURPOLITIK | HEIMSPIELE 2017
24-Stunden lang Produktionen der freien Szene Den Abschluss der Heimspiele 2017 machte ein Projekt der besonderen Art, das es so in Luzern noch nie gegeben hat. Unter dem Titel «Friendly Take over» veranstaltete ACT Zentralschweiz in Zusammenarbeit mit dem Luzerner Theater, dem Südpol und dem Kleintheater Luzern einen 24-Stunden-Theater- Marathon. «Friendly Take over» eine Initiative der beteiligten Partner, übergab der freien Szene für 24 Stunden das Zepter des Luzerner Theaters. Insgesamt 22 Produktionen 24 Stunden, 22 Produktionen: Die Freie Szene bekam im Theater Luzern eine grosszügige Bühne. darunter Wiederaufnahmen, Neuproduktionen, Auszüge und Neue Versionen alter Produktionen waren zu sehen und auf dem Theaterplatz herrschte ein reges kulturelles Food und Fun Festival. Ein Theater- und Tanz-Marathon im Spannungsfeld zwischen Freier Szene und etabliertem Theaterbetrieb, der vor allem Spass machte und viele Begegnungen und Kontakte ermöglichte. Zusammen mit dem Luzerner Kulturbeauftragten Stefan Sägesser hat arttv.ch den Anlass besucht und wollte von ihm wissen, wie das Zusammenspiel der Freier Szene und dem etablierten Theaterbetrieb des Luzerner Theaters aussehen könnte. ARTTV VIDEO «Friendly Take over» fand im im Rahmen des Festivals «Heimspiel» im Luzerner Theater während 24 Stunden vom 27. Mai bis zum 28. Mai 2017 statt.WEBSITEKULTURFÖRDERUNG LUZERN
vlr: Dominique Mollet, Kulturrat; Samuel Leuenberger, Kulturpreisträger; Markus Ramseier, Kulturrat; Andrea Wolfensberger, Spartenpreisträgerin Kunst; Ursula Pfister, Kulturrätin; Christoph Haering, Präsident des Kulturrats; Monica Gschwind, Regierungsrätin, Vorsteherin Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion; Dominik Muheim, Förderpreisträger Theater/ Kabarett; Christoph Huldi, Kulturrat; Frank Matter, Spartenpreisträger Film; Tabitha Schuler, Kulturrätin Die Kulturpreisträger 2017 vom Kanton Basel-Landschaft sind von überregionalem Interesse. arttv.ch stellt sie in vier kurzen Videobeiträgen vor... KULTURPREIS BL | 2017
SAMUEL LEUENBERGER DOMINIK MUHEIM FRANK MATTER ANDREA WOLFENSBERGER
WETTBEWERB BÜCHER KLICKEN & GEWINNEN Rund 30 Reiseführer soll es über Zürich bereits geben. Der schätzungsweise 31-igste aber hat es in sich. «Der Guide ist mehr für Zürcher als für Touristen gedacht», meint der Autor Peter Bührer. Wer also nicht in die grosse Weite Welt verreisst, kann Zürich so neu entdecken und das total multimedial. Jetzt auch in englischer Version. TIPP FÜR BALCONIAZÜRICH INSIDER GUIDE
Insidertipps für Locals und Touristen Der Zürich Insider Guide ist einerseits gespickt mit Zürcher Geschichten, Informationen zu den Quartier-Highlights, Tipps für Freizeit und Vergnügen. Es ist andererseits aber auch das erste tagesaktuelle Buch. Über 250 QR-Codes vernetzen den Leser mit allem, was heute und morgen in Zürich passiert; Veranstaltungskalender, Spielpläne, Infotrailer, aber auch audiovisuelle Inhalte. Mit Smartphone und QRCode- Reader geniesst man Hörspiele, Musik aus den Clubs und Konzerte, Filme und Kulturaufführungen. Zudem enthält das Buch 30 Einladungen INVITE A FRIEND. Damit bezahlt man einmal geniesst aber zweimal. Ebenfalls im Buch enthalten ist auch die E-Book-Version, die auf Tablet oder Smartphone geladen immer dabei und abrufbar ist. The English Edition is now available Die englische Ausgabe des Zürich Insider Guide ist ab April 2017 online und in den Buchhandlungen erhältlich. Ideal für Neuzuzüger, Expats und englischsprachige Gäste und Freunde, die nach Zürich kommen. ARTTV VIDEO Zurich Insider Guide deutsch oder englisch | erhältlich in allen Buchhandlungen oder über www.zuerich-welcomehome.com | Autor: Peter BührerWEBSITEZURICH WELCOME
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