die unsere Heldin ins Herz des königlichen Palastes katapultiert. In dieser Szene, inmitten eines Strudels von persönlichen Interessen, die ständig nach ihrem Stück vom Kuchen suchen, bleibt Jeanne fasziniert von dem kaiserlichen Gesicht, das in die Bohne eingraviert ist. Es bleibt die Frage, was ihre Liebe motiviert, die Liebe zum Reichtum oder die Liebe zum Menschen. Dieses beredte Beispiel verdeutlicht das Genie der Regisseurin, die nicht nur durch ihr Spiel, sondern auch durch ihre Regieentscheidungen blendend ist. In wenigen, sorgfältig ausgewählten Einstellungen gelingt es ihr auf subtile Weise, tiefgründige Botschaften zu vermitteln, ohne auf Worte zurückgreifen zu müssen. Stille in Versailles Der Film zeichnet sich durch eine sorgfältig ausgewählte Auswahl an Aufnahmen aus, die die Pracht des Schlosses von Versailles hervorheben, sowie durch eine kraftvolle Bildsprache, die die Dialoge manchmal in den Hintergrund drängt, um die Bilder voll zum Ausdruck kommen zu lassen. Beispielsweise wird die Faszination der jungen Kurtisane für ihr neues Leben durch wunderschöne Aufnahmen der prächtigen Kulissen des Schlosses von Versailles symbolisiert, die Rivalität zwischen den Königstöchtern, die von der jungen Marie-Antoinette unterstützt werden, wird durch Ansichten des Parks von Versailles unter einem gleissenden Gewitter illustriert. Mit bemerkenswertem Geschick nutzt die Regisseurin jede Gelegenheit, um dem Bild eine Stimme zu geben, und bevorzugt stille Szenen, in denen die ausgetauschten Blicke die Kraft eines ausgefeilten Dialogs bei weitem übertreffen. Johnny Depp, der König Ludwig XV. seine Stimme leiht, liefert eine denkwürdige Leistung in seiner Beherrschung der französischen Sprache. Da er nur wenige Worte benutzt, um sich auszudrücken, strahlt er eine unglaubliche Souveränität und Noblesse aus, und sein englischer Akzent ist kaum wahrnehmbar. Darüber hinaus kommuniziert er enorm viel über seine nonverbale Sprache und zeigt damit, dass er die Kunst des Darstellens beherrscht, ohne in Übertreibungen zu verfallen. Seine subtilen Gesichtsausdrücke verdienen es, hervorgehoben zu werden. Fazit: Jeanne du Barry ist ein wahres Fest für die Augen, vollgepackt mit historischen Details, die einen erfrischenden und zugleich fesselnden Blick auf die Sitten in Versailles bieten. Er lässt uns in die exquisite Atmosphäre der damaligen Zeit eintauchen und enthüllt die Bräuche, die Mode und die Spiele, die die Bourgeoisie und den Hof belebten. Darüber hinaus zieht der Film eine auffällige Parallele zu unserer heutigen Zeit und beleuchtet die Jugend und ihre Sehnsüchte, ihre Träume von Grösse und ihre unstillbare Suche nach einem erfüllten Leben. In dieser Hinsicht verkörpert Maïwenn in ihrer Darstellung diese Ideale perfekt. Als leidenschaftliche Leserin und Dichterin durchdringt sie ihre Figur mit einer berauschenden Leidenschaft und einer aufregenden Romantik. So ermöglicht uns der Film eine tiefe Nähe zu Jeanne, wir können uns mit ihr identifizieren und ihre tiefsten Sehnsüchte teilen. Es ist eine echte Zeitreise, bei der die Emotionen und Ambitionen stark mit der Realität vieler junger Menschen von heute übereinstimmen. Auch sie sehnen sich nach einem sinnvollen Leben und weigern sich, sich den engen Schubladen anzupassen, in die sie von der Gesellschaft bei ihrer Geburt gesteckt wurden.