Von GERI KREBS I N O S N E Z E R «Soon we are going to see the king», singt an der vorweihnachtlichen Zürcher Bahnhofstrasse vielstimmig ein Heilsarmee-Chörli. An der Gitarre: Fredi Inniger. Der ehemalige Elektriker amtiert als Vollzeit Geistlicher bei der karitativen freikirchlichen Organisation und organisiert zusammen mit seiner Ehefrau Miriam Anlässe für Bedürftige, macht Hausbesuche bei vereinsamten Senior:innen, betet mit ihnen und kümmert sich um Obdachlose. «Hören, beten, hoffen, tun», steht auf einem Transparent an einem Gebäude der Heilsarmee – und dass Obdachlose im Gegensatz zu einsamen Alten oft nicht so empfänglich sind für die Frohe Botschaft, das bringt Jürg K., ein ehemaliges Heimkind, auf den Punkt. Der bärtige Mann, der seit Jahrzehnten meist auf der Strasse lebt, meint trocken: «Was nützen mir diese G’schichtli vom Himmel, wo ich dann mal hinkomme, wenn ich tot bin.» Der stets reflektiert wirkende Mann, der von sich sagt, ihm sei nie langweilig und er könne gut auch eine Stunde lang nur einen Baum betrachten, ist neben der Hauptfigur Fredi Inniger der heimliche Protagonist in HIMMEL ÜBER ZÜRICH. >>> WEITERLESEN AUF ARTTV FILM