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CLICK_JAN16

MEPHISTO – Bücher von jetzt Liebe Leserin, Lieber Leser in Zukunft erreicht Sie auf arttv.ch regelmässig unsere neue Literatursendung MEPHISTO, auf die ich hier Ihre geschätzte Aufmerksamkeit lenken möchte. Bücher sind Kunstwerke, aber sie schweben nicht im luftleeren Raum; sie sind – auf einer abstrakten, verdichteten oder emotionalen Ebene – immer auch Interpretationen des Lebens, um nicht zu sagen: Kommentare zur Lage. Sie verdienen unsere Aufmerksamkeit, wenn sie uns Einblicke in neue Erfahrungen und Erlebnisweisen bieten; wenn sie etwas zum Ausdruck bringen, das akut unser Denken und Empfinden bestimmt. Und wenn Büchern das gelingt, dann sind sie wundersamerweise auch automatisch kurzweilig und unterhaltsam. Das ist, kurz gesagt, der Grundgedanke hinter MEPHISTO: ein Thema aus dem Leben, und dann die Bücher, in denen es literarisch verarbeitet wird. Details zur ersten Sendung mit dem Thema Dekadenz entnehmen Sie bitte den folgenden CLICK-Seiten und natürlich der Sendung selbst. Ich möchte mir noch erlauben, auf zwei Fragen einzugehen, die mir im Zusammenhang mit MEPHISTO (der Sendung, nicht dem Leibhaftigen) letzthin öfters begegnet sind. Die erste ist Ausdruck einer latenten Paranoia unter Buchmenschen und lautet in etwa: Gibt es eine Zukunft des Buches? Man hat damit Hunderte von Feuilletonseiten vollgeschrieben. Meiner Auffassung nach findet diese Debatte nur deshalb kein Ende, weil sich niemand traut, die richtige, aber zugegebenermassen banale Antwort zu geben: JA. Selbstverständlich, warum auch nicht. Das Leben geht weiter, folglich geht auch die Literatur weiter. Alles andere ist Geschwätz. Die interessantere Frage lautet: Wie steht es um die Literatur momentan? Was hat sie uns zu sagen? Hier herrscht in der Tat eine gewisse Verwirrung. Die Literaturkritik – wo sie noch nicht zu zur gefühlsduseligen Schwärmerei verkommen ist – folgt meist ihren eigenen Moden, nicht so sehr, nun ja, dem Leben. Andererseits wird «Aktualität» auch oft genug zum Selbstzweck, was mindestens genauso fatal ist (zu sehen etwa am hype um den letzten Roman von Dave Eggers). Selbstverständlich gehört also zur Navigation durch die Flut der neuen Bücher auch Kritik, wo sie angebracht ist. Als Ihr treuer Scout versuche ich mein Bestes und bin zuversichtlich, dass MEPHISTO auch dort, wo eventuell der Anschein von Bösartigkeit entstehen mag, letztlich nur das verneint, was auch verneinenswert ist – und somit am Ende doch das Gute schafft. Auf ein baldiges Wiedersehen freut sich Ihr Tilman Hoffer

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