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Kampf gegen ausländische Klischees Als FIFF-Direktor Thierry Jobin vor fünf Jahren die Sektion «Neues Territorium» aus der Taufe hob, träumte er davon, in dieser Sektion den Duft der grossen, weiten Welt zu atmen und den Festivalbesuchenden zu vermitteln. Von Bangladesch (2012) über Madagaskar (2014) und das nordamerikanische indigene Kino (2015) bis hin zu den afrikanischen Filmemacherinnen (2016) hat sich dieses Vorhaben sicherlich bewahrheitet. Und doch stehe es in keinem Vergleich mit dem diesjährigen Gastland Nepal, bekennt Jobin: «Mit Nepal haben wir eine Filmkultur aufgespürt, die gerade erst entsteht, und wir können aufzeigen, wie sehr sich die Menschen Nepals derzeit dieser Kunst bemächtigen, um gängige Klischees zu widerlegen.» Demokratisierung der bewegten Bilder «This ist Nepal» heisst denn auch der Titel der Sektion. Zusammen mit dem nepalesischen Produzenten Ram Krishna Pokharel suchte das FiFF nach Filmen, die das echte Nepal zeigen – und nicht das, das wir uns aufgrund der bisherigen Filme aus Hollywood, Korea oder Japan in der westlichen Welt unter Nepal vorstellen. «Es ist die Digitialisierung, die diese Entwicklung möglich macht,» freut sich Jobin. «Solche neuen Filmwelten können nur entstehen, weil sich die bewegten Bilder komplett demokratisiert haben, und heute jeder einen Film mit seinem Handy drehen kann.» Viele kleine Initialzündungen «Es müssen immer mehrere Funken überspringen, damit sich die Idee für ein Neues Territorium entzündet», erklärt Thierry Jobin das Auswahl-Prozedere. Aufkeimende Filmkulturen beobachte man über Jahre hinweg. Plötzlich tauche ein erster Film auf einem grossen Festival auf, dann zwei oder drei…- «Es ist schon bemerkenswert, wenn es ein Film aus einem Land wie Nepal nach Berlin schafft und dann auch noch zwei weitere nach Venedig!» So war es beispielsweise mit «Highway» von Deepak Rauniyar oder auch «The Black Hen» von Min Bahadur Bham. Gleichzeitig nahm Locarno im vergangenen August Nepal mit in das neue Open Doors Programm auf. Alle diese kleinen Initialzündungen hätten ihn veranlasst, Begegnungen mit Filmemachern und Produzenten aus Nepal anzustreben und so festzustellen, mit welch enormer Kraft dort gerade das Kino am Aufkeimen ist.

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