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Felice Zenoni, Sie haben einen Film über den Urner Malervater Heinrich Danioth realisiert. Was fasziniert Sie an diesem Künstler? Er ist der bekannteste und ausserhalb seiner Heimat wohl auch verkannteste Urner Künstler des 20. Jahrhunderts. Wie Wilhelm Tell (Tell-Museum Bürglen) kann Danioth sich rühmen, über ein eigenes Museum zu verfügen (Danioth-Pavillon im Haus für Kunst Uri, Altdorf). Über Tell gibt es Dutzende von Filmen. Über Heinrich Danioth fehlt bislang eine grössere filmische Auseinandersetzung. Das war für mich der Ausgangspunkt. Ich wollte zudem (m)einen ganz persönlichen Heimatfilm machen, in dem Uris Berg- und Seenkulisse nicht zur simplen Sehnsuchtsfläche für «Stadtmüde» werden sollte.  Summa summarum also ein ähnlicher Antrieb wie bei Heinrich Danioth, der seine Themen  ausnahmslos in seiner Urner Heimat suchte und fand.  Danioth lebte von 1896 bis 1953. Er war Urner wie Sie. Wie weit ist er heute noch im Bewusstsein der jüngeren Generation? Das war ein weiterer Beweggrund für den Film. Die jüngere Generation kennt ihn kaum mehr. Ich hoffe, dass sie durch den Film nicht nur den Künstler, sondern auch ein spannendes Menschenleben mit allen Hochs und Tiefs kennen lernen. Wenn sie am Ende des Films sagen würden: «Cooler Typ, dieser Danioth», wäre ich mehr als zufrieden. Ich mache nie Filme über Tote, ich mache Filme über das Leben.  Ein Dokumentarfilm über verstorbene Persönlichkeiten bedingt einen immensen Rechercheaufwand. Für viele wäre es ein Horror, ganze Stapel verstaubter Dokumente zu durchforsten. Für Sie? Unsere Produktionsfirma Mesch & Ugge hat sich seit dem Jahr 2002 auf biografische Dokumentationen über Persönlichkeiten wie Charles Chaplin, Yehudi Menuhin oder Paul Burkhard spezialisiert. Danioth ist somit eine logische Fortsetzung der Vorgängerfilme. Der Aufwand hier war besonders gross, weil der ganze schriftliche Nachlass noch weitgehend brach lag. Das war aber auch die grosse Chance: über die schriftlichen Aufzeichungen Heinrich Danioths, jenen der Bilder aufzuschlüsseln. Seine Doppelbegabung als Maler und Schriftsteller war ein zusätzliches Geschenk für meine Arbeit. Drei Jahre hat der Entstehungsprozess gedauert. Das scheint viel, aber ohne zahlreiche stille HelferInnen, z.B. den Töchtern des Künstlers, Madeleine und Cilli, die mithalfen Tausende von handschriftlichen Dokumenten zu transkribieren, wäre es zeitlich gar nicht zu schaffen gewesen. Den Rechercheaufwand kann man wohl am besten ersehen, wenn man weiss, dass im Film Dokumente aus über vierzig Archiven berücksichtigt wurden. Wir haben auf der ganzen Welt gesucht, selbst in der Library of Congress in Washington sind wir fündig geworden. Die Amerikaner haben sich übrigens enorm darüber gefreut, dass sie zum Gelingen des Filmes beitragen konnten. DREI FRAGEN AN DEN REGISSEUR

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