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Grandios oder geistesgestört Ob mit Buchpreisen überhäuft oder nicht, gelobt oder verrissen, jeder Leser muss sich seine eigene Meinung bilden. In Zeiten absoluter Reiz- und Informationsüberflutung sind Kultur-Preise letztlich ein verständlicher Hilfeschrei nach Aufmerksamkeit. Die inflationäre Preisflut ist Zeuge dafür, dass uns für eine tiefere und umfassendere Auseinandersetzung mit Kultur die Zeit abhanden gekommen ist. Darum wird immer mehr auch einfach das Schwarzweiss-Modell bemüht. Im konkreten Fall heisst das: grandios oder eben geistesgestört. Die Autorin selber behält einen kühlen Kopf und weiss, dass ihr die Debatte nützen wird. So fragt der Tages-Anzeiger: «Sind Sie froh um diese Debatte? Sie bringt Ihnen und Ihrem Buch doch mehr Publicity als ein fades Lob?» «Ja, bestimmt. Ich habe nicht erwartet, dass mein Buch ein grosses Publikum findet. Aber eine solche Diskussion kann helfen, es bekannter zu machen.» Der Logik von Kulturpreisen folgend, hatte die Kommission vermutlich keine andere Wahl, als Steinbecks Roman auf die Liste zu setzen. Wer will schon freiwillig auf weitere Kontroversen und somit auf Publizität verzichten.

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