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Pünktlein dem Verriss aussetzt? Die Idee des Films sei zwar genial, für ihn ist aber extrem störend, dass der Regisseur den praktisch ungebildeten und miserabel informierten Menschen zu viel Zeit lässt, ihre extrem banalen Gedanken auszubreiten. Cineman-User Beat Rohrer kontert: «Eine dümmere, ignorantere und arrogantere Filmkritik ist mir noch nicht begegnet.» Rohrer hebt die Würde hervor, mit der die im Film dargestellten Urvölker ihr Schicksal tragen. Das fordere Respekt und keine postkolonialistische Schnoddrigkeit. Nun ist es nicht so, dass jeder Dokfilm mit wichtigem Inhalt, der bei uns sogleich den Betroffenheitsreflex auslöst, auch filmisch brauchbar ist. Das verwechselt ab und zu auch die eine oder andere Festivaljury, die schlecht gemachte Dokfilme mit Preisen ehrt, die der Film vom Handwerklichen und Erzählerischen her nicht verdient hätte. Aber bei «ThuleTuvalu» ist das definitiv nicht der Fall. Da hat Internet-User Moviekenner recht: «Ein überragender Dokumentarfilm, gelobt von Variety, NZZ, Tages-Anzeiger, St. Galler Tagblatt, Michael Sennhausers Filmblog und vielen mehr!». Der eine sagt das, der andere das Gegenteil. Die «Causa Murer» bringt mich einmal mehr zum Nachdenken. Was darf Filmkritik, was kann Filmkritik? An den Solothurner Filmtagen sieht sich das Publikum an zwei Vorführungen in voll besetzten Sälen den Film von Fredi M. Murer an. Langer, begeisterter Applaus, zufriedene Gesichter. Die Leute, die ich kurz befrage, sind hoch erfreut. Sie mögen sie sehr, die Geschichte von Elise und Paul. Dem alten, kinderlosen Ehepaar, das seine letzten Tage in einer ebenso ins Alter gekommenen Villa am Zürichberg verbringt. Eigentlich haben sie keine Sorgen – aber noch ein paar unerfüllte Wünsche und Träume. Zur Hausgemeinschaft gehört Angela, die italienische Haushälterin. Sie ist die Seele des Hauses. Der liebe Zufall lässt Angela auf den Theatermann Enrique treffen, der in ihr die ideale Besetzung für sein neues Stück sieht. Als Elise im Tierspital einem jungen Arzt begegnet und in Ohnmacht fällt, weil sie meint, ihre grosse Jugendliebe stehe ungealtert vor ihr, brechen längst in Vergessenheit geglaubte Lebensgeschichten auf.

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