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Zeit ist Geld, sagen die einen. Abwarten und Tee trinken, raten die andern. Die Astronomen der Antike setzten ihr als Erste mit genauen Messungen einen Rahmen. Später sorgten Cäsar und Papst Gregor mit Kalendern für die weltliche Ordnung. Das Leben von heute findet im Spannungsfeld zwischen Hundertstelsekunden und Lichtjahren statt. Doch haben wir damit ihr Wesen erfasst? Die Zeit ist ein unumkehrbares Phänomen. Sie hat einen Anfang und ein Ende, eine Geburt und einen Tod, und biblisch untermauert galt lange, dass alles seine Zeit hat. Inzwischen bestimmen wir selber, wann der Kaiserschnitt in den Terminkalender passt, verlängern die Lebenszeit bis in die Demenz und verwischen die Spuren operativ. Sind wir also Herr über unsere Zeit oder hat uns Frankenstein vielleicht nur ein Ei gelegt? Was sagt die Lust auf Zeitreisen in Büchern und Filmen über unsere Sehnsüchte aus? Und was das Bedürfnis nach geteilter Zeit im virtuellen Raum? Die Zeit ist ein Paradox. Während die einen – Arbeitslose, Ausgesteuerte, Asylsuchende – zu viel davon haben und an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden, rennen ihr die andern hinterher. ESSAY GEDANKEN ZUR ZEITvon Nicole Hess*

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