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Ewig ruft der Gotthard Wolfram Schöllkopf, Privatdozent für Literaturwissenschaft und Glaziologie, leidet an Depressionen, Impotenz und «Unterleibsmigräne», hervorgerufen durch mütterlichen Liebesentzug und eine sexualfeindliche Erziehung. Weil alle ärztliche Kunst versagt, begibt er sich in den Mutterschoss der Schweiz: in eine unterirdische Klinik im Gotthardmassiv. Dort unterzieht er sich einer abenteuerlichen Therapie, die ihn von seinem multiplen Mutter-Trauma (inklusive Alma Mater und Helvetia) befreien soll. Der Roman «Die Künstliche Mutter» von Hermann Burger (1942–1989) ist virtuoses Sprachspiel und Sprachreflexion, satirische Abrechnung mit der Schweiz und der Versuch einer schriftstellerischen Selbsttherapie in einem. Für den Schweizer Schriftsteller Hermann Burger selbst war Schreiben in erster Linie eine «Existenzform» und nicht nur eine «Tätigkeit».

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