Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

CLICK_DEZ16

Click ist das erste multimediale Kulturmagazin der Schweiz

«Finsteres Glück» beginnt in der Tat düster: Ein 8jähriger überlebt als einziger seiner Familie einen Autounfall. Wieso realisierten Sie diesen Film? «Finsteres Glück» basiert auf dem gleichnamigen Roman von Lukas Hartmann. Ich hatte eigentlich nie vor, eine Romanverfilmung zu machen – doch Lukas Hartmann fragte mich an. Obwohl ich eher skeptisch war, beschloss ich, das Buch zu lesen. Und beim Lesen hat es mich dann derart reingezogen, dass ich wusste: Diesen Stoff will ich umsetzen! Ich finde es bis heute schwierig zu benennen, was genau mich berührte. Ich weiss nur, dass ich sonst beim Lesen von Romanen äusserst selten weine – diese Geschichte aber hat mir mehr als einmal die Tränen in die Augen getrieben. Das Bild von dem 8jährigen unschuldigen Buben, der einfach so auf diese Welt geworfen wird – das hat etwas Archetypisches, das wir wohl alle irgendwie kennen: dieses Gefühl des Verlorenseins, der Ohnmacht und des Nicht-Wissens, wie mit dieser Situation umzugehen ist. Im Film wird immer wieder das Metaphysische angedeutet. Irgendwann fragt die Protagonistin Eliane sogar ganz direkt ihre Freundin: Woran glaubst du? – Diese Frage deshalb auch an Sie: Woran glauben Sie? Für mich ist sonnenklar, dass es zwischen Himmel und Erde mehr gibt als das, was wir mit unserem Verstand greifen oder begreifen. Es wird in der Geschichte ja auch angedeutet, ob dieser kleine Junge allenfalls zu Eliane geschickt worden ist, um ihr bei der Bewältigung ihres eigenen Traumas zu helfen. Mir bereitet das Wort «Fügung» Mühe; auch ärgere ich mich, wenn immer alles sinnvoll gedeutet werden muss. Meine Erfahrung ist aber dennoch, dass die Dinge, die einem widerfahren, auf die eine oder andere Art mit einem selber zu tun haben. Was man dann daraus macht allerdings ebenso: Ob man sich durch ein Ereignis weiter verhärtet – oder ob man es eben als Chance begreift, sich selber und seine Probleme anzuschauen. Solche Prozesse brauchen natürlich Zeit, viel Zeit sogar. Und gerade die Kunst bietet uns hier eine unglaublich

Seitenübersicht