Hommage an Lionel Baier Erstmals in seiner Geschichte vergibt Pink Apple dieses Jahr den «Pink Apple Festival Award». Er geht an den Westschweizer Lionel Baier. Der 2002 mit dem Pink-Apple-Publikumspreis ausgezeichnete Dokumentarfilm «La Parade» über die erste Gay Pride in Sion machte Baier national bekannt. Er trug mit dem Porträt über Marianne Bruchez aktiv zur Debatte um die Gleichberechtigung homosexueller Menschen in der Schweiz bei und schuf damit ein wichtiges Zeitdokument. In «Garçon stupide» wiederum nahm Baier ein soziokulturelles Phänomen auf: die Präsenz auf Dating-Plattformen und die Suche nach dem schnellen Sex im Netz. Seit 2002 steht Baier der Abteilung Film der Lausanner ECAL vor. Der Autodidakt trat in seinen Filmen meist als Erzähler, als autofiktionale Figur oder als sich selbst auf, was seinen Werken ihren unvergleichlichen Stil verlieh. Sein persönlicher Bezug prägte insbesondere seine frühen – schwulen – Filme. Alle drei vom Festival für die Hommage ausgewählten Filme, «La Parade» (2002), «Garçon stupide» (2004) und «Comme des voleurs (à l’est)» (2006), funktionieren nach diesem Prinzip.