Trotzdem, in «Quand on a 17 ans» hat es ziemlich viele explizite homoerotische Szenen. Sie liegen beispielsweise mit Corentin Fila nackt im Bett und küssen seinen Körper zärtlich. Wie haben Sie sich auf die Rolle vorbereitet? Wir haben ganz viel geredet, Corentin Fila, der den Tom spielt, Regisseur André Téchiné und ich. Zudem haben Corentin und ich gemeinsam ein ganzes Wochenende in Lyon verbracht. Da sind wir uns nähergekommen und hatten auch sehr viel Spass zusammen. Geprobt haben wir diese Szenen eigentlich nicht. Aber wie gesagt, ich spiele im Film keine sexuelle Orientierung, ich spiele einen Menschen. Sie sind an der 66. Berlinale einer der zehn Shooting Stars. Sie wurden für unser Land, die Schweiz, ausgewählt. Was für Gefühle bringen Sie der Schweiz entgegen? Sehr positive. Ich liebe die Schweiz und bin stolz, unser Land an der 66. Berlinale vertreten zu dürfen. Ich mag Lausanne, wo ich aufgewachsen bin. Aber ich habe ein Ziel, ich will meine Karriere vorantreiben. Darum geht es demnächst nach Brüssel, wo ich leben werde. Ich will eine internationale Filmkarriere machen. Dafür ist die Schweiz zu klein. Aber ich werde nie vergessen, woher ich komme und was ich meiner Herkunft zu verdanken habe. Kacey Mottet Klein, vielen Dank für dieses Gespräch. Das Interview führte der arttv Chefredaktor Felix Schenker im Rahmen der 66. Berlinale. Kacey Mottet Klein vertrat dort die Schweiz als einer der zehn europäischen Shootings Stars. Der Film «Quand on a 17 ans» von André Téchiné, in dem Kacey Mottet Klein die Hauptrolle spielt, lief im Wettbewerb und wurde von den Kritikern als Anwärter für den goldenen Bären gehandelt.