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Sie haben das «Filmbulletin» erwähnt. Darin betreiben Sie die Kolumne «Spoiler». Was muss man sich darunter vorstellen? Ausgangslage war, dass mich das ganze Spoilergetue wahnsinnig nervte. Kommt ein Film ins Kino, schreien gleich alle: Achtung Spoiler! Spoiler!. Viele Leute regen sich auf, wenn andere das Ende eines Films z.B. im Internet preisgeben. Sie denken, der Film sei dann nicht mehr interessant und das Verraten der Geschichte schade dem Film. Das ist aber schlicht Blödsinn. Ein guter Film lebt vom Rhythmus, von der Musik, der schauspielerischen Leistung, von Emotionen, gewaltigen Bildern. Darum geht man ins Kino. In meiner Kolumne analysiere ich deshalb Dinge, die wegen der allgemeinen Spoiler-Angst oft zu kurz kommen. Zum Beispiel, wie ein Film Spannung aufbaut oder den Zuschauer an der Nase rumführt. Es ist also nicht tragisch, wenn ich das Ende eines aktuellen Kinofilms auf FB poste? Bei einem guten Film kann ich alles im Voraus bis ins Detail wissen, er wird immer noch funktionieren. Es ist ein Irrglaube, dass der Zuschauer im Voraus die Handlung nicht kennen darf. Würde man das konsequent zu Ende denken, hiesse das ja nichts anderes, als dass eine Zusammenfassung der Filmhandlung den Kinobesuch ersetzen könnte. Aber der blosse Pot ist oft gar nicht so wichtig. Nehmen wir den letzten «Star Wars», da weiss ja jeder, dass die Guten am Ende gewinnen. Die Action-Szenen sind deswegen aber nicht weniger dramatisch. Spannung wird nicht dadurch erzeugt, dass ich nicht weiss, wie eine Geschichte ausgeht. Spannung entsteht dadurch, dass ich emotional mitgehe. Dass Ihre Theorie stimmen muss, zeigen Filme wie «Heidi». Da kennt auch jeder die Geschichte in- und auswendig und trotzdem wurde der Film zum absoluten Blockbuster. Genau. «Heidi» ist dafür ein gutes Beispiel, Gute Chancen, ein Publikumsmagnet zu werden hat auch «Die göttliche Ordnung» von Petra Volpe. Der Film funktioniert wunderbar, obwohl wir alle wissen: Das Frauenstimmrecht in der Schweiz wurde angenommen. Gilt das aber wirklich für jeden Film, dass die Auflösung nicht zentral ist? Grundsätzlich behaupte ich, dass Twists nicht entscheidend sind. Der Film von Volpe ist hierfür ebenfalls ein gutes Beispiel. Obwohl wir wissen, wie die

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