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Geld… …stammt etymologisch nicht, wie viele meinen, von «Gold» ab, sondern vom altangelsächsischen «gilt»: Schuld, Geschuldetes. Damit war das Opfer gemeint, das man den Göttern schuldete. Auch im Wort «Vergeltung» findet sich der ursprüngliche Begriff «gilt» noch. Die Prunkstube im Haus Suworow. UNSER URI 22 Wer reich ist, geniesst in der Regel viel An- sehen. Je mehr Geld jemand besitzt, desto grösser sein Einfluss. Geld ist eben mehr als ein simples Zahlungsmittel. Es ermöglicht ein sorgenfreies Leben mit vielen Annehmlich- keiten. Zudem hebt es gewaltig den Status. Gewinnt ein armer Schlucker einen Sechser im Lotto, wird er über Nacht eine von allen Seiten geschätzte Person. Beim Einkauf wird er viel netter als vorher bedient und auf ein- mal wollen alle gut Freund mit ihm sein. Seit es Geld gibt, will das Geld gebraucht und unter die Leute gebracht werden. Wer sein Geld übermässig hortet, gilt als wider- licher Geizkragen. Dies dürfte mit ein Grund sein, dass nur jene Reichen Rang und Namen geniessen, die ihr immenses Vermögen auch öffentlich zeigen und sich in ihrem Lebensstil von den anderen abheben. Sicher, die Aus- nahmen bestätigen die Regel. Nicht alle stel- len ihren Wohlstand zur Schau. Gerade wir Schweizerinnen und Schweizer geben uns in dieser Beziehung eher bescheiden. Anders die Amerikaner oder Russen, die sich nicht scheuen, mit ihrem Reichtum zu protzen. Finanzkräftige Urner Familien König Ludwig XIV. erstellte in Versailles einen Prachtbau mit 1800 Zimmern. Kaiserin Ma- ria Theresia hätte in ihrem Schloss in Schön- brunn über vier Jahre lang stets in einem an- deren Zimmer nächtigen können. Und auch der päpstliche Palast in Rom zählt rund 1400 kunstvoll ausgestattete Räume. Dies alles, um der Welt deutlich vor Augen zu führen, wie reich und einflussreich sie als Könige, Kaiser oder Päpste waren. Zu riesigem Reichtum waren im 16. Jahr- hundert auch einige Urner Familien gelangt. Der Handel über den Gotthard und die Ein- nahmen aus dem Solddienst spülten enorme Geldsummen nach Uri. Besonders die Könige Frankreichs hatten grosses Interesse an uner- schrockenen Schweizer Soldaten. Sie zahlten Uri, Schwyz und anderen Orten viel Geld, um junge, abenteuerlustige Leute zum fremden Kriegsdienst anzulocken. Doch die führenden Schichten gaben nur einen kleinen Teil der sogenannten Pensionszahlungen an die Be- völkerung weiter. Das meiste Geld steckten sie in ihren eigenen Sack – und wurden bald Multimillionäre. Luxuriöses Leben So wie ihre Vorbilder, die Fürsten und be- güterten Kaufleute in den oberitalienischen Städten, wollten auch die Urner Familien von Roll, a Pro, Jauch, Schmid, Lusser – und wie sie alle hiessen – standesgemäss wohnen. Sie bauten sich mitten in Altdorf prächtige

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