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UNSER TR AUM Bescheiden leben Das Kloster St. Lazarus… …wurde 1197 gegründet. Seit 1559 leben ununter- brochen Schwestern des Benediktinerordens im Kloster Seedorf. Weit über die Kantonsgrenzen hinaus berühmt ist das Kloster we- gen der Klosterkirche – ein Meisterwerk des Barocks. Zurzeit leben zehn Schwes- tern im Kloster Seedorf. – GELDLOS GLÜCKLCH – Ein Leben hinter Klostermauern heisst: auf vieles verzichten. Auf eine tolle Wohnung, Partnerschaft und Kinder, auf Karriere, Reisen und Freizeitvergnügen. Selbst alltägliche Dinge wie Kleider kaufen, abends ausgehen, fernsehen oder Freunde besuchen sind im Kloster nicht möglich. Trotzdem hat sich Schwester Martina vor 50 Jahren für dieses Leben entschieden. Klöster besitzen etwas Faszinierendes und Geheimnisvolles. In ihrer Nähe beginnt man unweigerlich leiser zu sprechen. Doch immer weniger junge Leute entscheiden sich für ein Leben im Kloster. Ist, wer diesen Weg geht, weltfremd oder nicht ganz bei Trost? Schwes- ter Martina Baumann ist weder naiv noch schwebt sie über den Wolken. Man kann sich die Schwester im schwarzen Habit gut als Pflegefachfrau oder in leitender Funktion in einer Bank oder in einem Betrieb vorstellen. «Im weitesten Sinn bin ich das auch», lacht Schwester Martina herzhaft. «Als Priorin sind mir gewisse verantwortungsvolle Aufgaben in der Gemeinschaft anvertraut. Ich vertrete auch unsere Äbtissin Imelda, wenn sie abwe- send ist.» Schwester Martina ist bestens im Bild, was ausserhalb des Klosters abläuft. «So weltfremd, wie viele immer meinen, sind wir nicht. Auch wir lesen die Zeitungen und sind am Weltgeschehen interessiert. Zudem bin ich seit 45 Jahren für die Pforte verantwort- lich und betreue unsere Gäste.» Keine Pension «In der Welt draussen», wie es in Klöstern gern heisst, wäre Schwester Martina schon längst pensioniert. «Einen eigentlichen Ruhestand kennen wir nicht», erklärt sie. «So lange es irgendwie geht, arbeiten wir und nehmen am Gottesdienst und an den regelmässigen Stun- dengebeten teil.» Fehlanzeige, wer meint, im Kloster eine ruhige Kugel schieben zu können. «Das erste Gebet beginnen wir früh am Mor- gen um 5.30 Uhr oder an gewissen Tagen um 6.00 Uhr. Unser Alltag ist strukturiert und aus- gefüllt mit Arbeit und Gebet.» Und Freizeit? «Keine Frage, auch wir müssen uns erholen», fügt Schwester Martina hinzu. «Ich finde mei- nen Ausgleich am besten beim Laufen oder Velofahren in der näheren Umgebung.» Zehn Minuten von zu Hause entfernt Schwester Martina ist in Altdorf aufgewach- sen. «Schon als Schülerin befasste ich mich mit dem Gedanken, Klosterfrau zu werden», erinnert sie sich. «Ich spürte, Gott will mich an diesem Platz haben.» Selbstverständlich kamen ihr immer wieder Zweifel. Doch nach einem Welschlandaufenthalt, einem Haus- haltsjahr in Zug – übrigens bei der Familie des späteren Bundesrats Hans Hürlimann – und einem Praktikum im Kantonsspital Luzern trat sie mit 20 Jahren ins Kloster Seedorf ein. Ein für sie kein leichter Schritt. «Schaute ich im oberen Stock zum Fenster hinaus, konnte ich mein Elternhaus an der Seedorferstrasse sehen», bemerkt sie nicht ohne Wehmut. Die Berufung war aber grösser als das Heinweh nach ihrer Familie. Nach fünf Jahren legte sie ihre ewige Profess ab und band sich für immer ans Kloster. UND DENNOCH SEHR REICH SEIN 48 PUBLIREPORTAGE: 100 JAHRE UKB

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